Wismut-Absetzanlage für 300 Millionen fertig saniert
Zwickau - Nach mehr als 30 Jahren ist mit der Absetzanlage Helmsdorf bei Zwickau ein weiterer Standort der Wismut saniert. Dort lagern auf einer Fläche von 375 Fußballfeldern 50 Millionen Kubikmeter radioaktive Rückstände aus der Uranerz-Aufbereitung.

Mit einem symbolischen Akt wurde jetzt die Versiegelung der Fläche fertiggestellt. "Wir haben heute die letzten 15 Kubikmeter der Endabdeckung eingebaut", erklärt Michael Paul (61), technischer Geschäftsführer der Wismut. "In den letzten Jahrzehnten haben wir alle technischen Maßnahmen durchgeführt, um diese Fläche in einen dauerhaft stabilen Zustand zu versetzen. Ein gemeinsames großes Werk ist vollendet."
Zu DDR-Zeiten hatte die Wismut zwischen Erzgebirge und Ronneberger Raum für die Sowjetunion weit mehr als 200.000 Tonnen Uranerz abgebaut und aufbereitet, eine russische Forderung aus dem Zweiten Weltkrieg. Seit der Wende werden die strahlenden Hinterlassenschaften mühsam beseitigt.
Helmsdorf ist die zweitgrößte Absetzanlage Europas, die Sanierung hat 300 Millionen Euro verschlungen. Die ersten Sofortmaßnahmen hatten bereits 1990 begonnen: "Das Wasser stand uns damals schon fast bis zur Nase", erinnert sich Dietmar Leupold (73), der mehr als 40 Jahre bei der Wismut war. "Den Zustand hätte man damals gar nicht öffentlich machen können."
Wismut-Kumpel Jürgen Priester (69) ergänzt: "Dadurch hatten wir auch einen großen Druck. Wenn wir den nicht gehabt hätten, hätte die Sanierung vielleicht so geendet wie das Projekt BER in Berlin."



Die Wismut bleibt auf dem Gelände vor Ort. "Wir müssen weiterhin das Wasser behandeln und setzen den Landschaftsplan um", so Michael Paul.
Titelfoto: Sven Gleisberg