Wie kommt der denn hierher? In Sachsen steht wieder ein DDR-Wachturm

Wilkau-Hasslau - Dieser Zufallsfund aus dem Internet sorgt für beste Aussichten: Ein alter DDR-Wachturm ist auf der Online-Plattform "eBay" den Mitgliedern eines Oldtimer-Vereins nahe Wilkau-Haßlau (Landkreis Zwickau) zum Verkauf angeboten worden, als sie nach Ersatzteilen für ihre Fahrzeuge stöberten.

Mit einem Oldtimer-Kran wurde die neu lackierte Kanzel auf den Beton-Körper gehoben.
Mit einem Oldtimer-Kran wurde die neu lackierte Kanzel auf den Beton-Körper gehoben.  © privat

Die Anzeige versprach ein historisches Objekt auf brandenburgischem Gebiet, das für 2000 Euro zum Selbstabbau "mitgenommen" werden kann.

Eine tolle Idee, fand der jetzige Eigentümer Danny Schwalbe (43) vom "Oldtimermuseum Culitzsch", der den ehemaligen NVA-Turm kaufte und ihn mit seinem Team rund 300 Kilometer von Spreenhagen nach Culitzsch transportierte.

"Der Turm ist super, weil er mit der DDR-Historie gut zum Museum passt und wir sowieso eine Aussichtsplattform für die Freifläche neben dem Museum gesucht haben", erklärt Schwalbe.

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Ihn reizte vor allem die Herausforderung, den zwölf Meter hohen Wachturm in Brandenburg ab- und in der sächsischen Heimat wieder aufzubauen. Mit einem extra angeschafften Oldtimer-Kran rückte er deshalb samt Mannschaft in den Kiefernwald nahe Spreenhagen an, wo der Abbau des Turms erfolgte. "Wir kamen über die Waldwege gerade so hin - dort angekommen, erwartete uns ein ziemlich abgenutzter Turm mit kaputten Fenstern."

Als die abmontierten Teile zu Hause eintrafen, musste daher eine dringende Sanierung folgen: "Wir haben beispielsweise die Kanzel sandgestrahlt und mit originalgetreuen Farben lackiert", erklärt Schwalbe.

Anschließend wurden alle Bauteile per Kran auf dem Platz neben dem Museum wieder zusammengefügt. Das Ergebnis überzeugt ihn: "Es ist ein extra Highlight und mal was anderes neben den Oldtimern."

Da die Kanzel in einem schlechten Zustand war, musste der Rahmen des Objekts aufwendig bearbeitet werden.
Da die Kanzel in einem schlechten Zustand war, musste der Rahmen des Objekts aufwendig bearbeitet werden.  © privat
Vereinsvorsitzender Danny Schwalbe (43) hat ein Stück DDR-Geschichte in den Landkreis Zwickau geholt.
Vereinsvorsitzender Danny Schwalbe (43) hat ein Stück DDR-Geschichte in den Landkreis Zwickau geholt.  © Uwe Meinhold
Danny Schwalbe und Kai Wendler (41, r.) vom Verein "Historische Technik Culitzsch" stehen mit besten Aussichten auf dem "umgesiedelten" Wachturm.
Danny Schwalbe und Kai Wendler (41, r.) vom Verein "Historische Technik Culitzsch" stehen mit besten Aussichten auf dem "umgesiedelten" Wachturm.  © Uwe Meinhold

Eingeweiht wird der Turm zum Museumsfest am 24. September.

Titelfoto: Uwe Meinhold

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