Weltmeister im Kunstpfeifen kommt aus Sachsen
Zwickau - Der weltbeste Kunstpfeifer kommt aus Zwickau! TAG24 hat Yusuke Matsumura (31) vor dem Gewandhaus getroffen und sich von ihm die Tricks erklären lassen.
"Ich habe Tuba gespielt und dadurch Pfeifen gelernt", erzählte Matsumura. Seitdem er 13 Jahre alt ist, pfeift er immer und überall.
Am 1. Juni erhielt er in dieser Disziplin auch einen Weltmeister-Titel. "Ich habe über zehn Jahre dafür trainiert, aber immer Spaß dabei."
Der gebürtige Japaner kann mehr als 100 Lieder pfeifen - und das in drei Oktaven. Seine musikalische Ausbildung unterstützt die Leidenschaft: Er hat Gesang studiert und arbeitet seit 2023 als Bass-Sänger am Theater Zwickau-Plauen.
Allerdings findet er: "Nicht alle guten Sänger können pfeifen, aber gute Pfeifer können gut singen."
Kunstpfeif-Unterricht am Hauptmarkt
Obwohl sie weder gut pfeifen noch singen kann, erhielt Volontärin Amélie Fromm (25) eine Lehrstunde vom Weltmeister. Sein Tipp zu Beginn: Erst mal die Zunge an die Innenseite der unteren Schneidezähne pressen und mit einem ch-Laut ausatmen. Dann langsam die Lippen zu einem Ö spitzen - und, tada!, ein Ton erklingt.
Um Töne zu variieren, muss sie die Zunge auf und ab bewegen. Das ist gar nicht so einfach. Der nächste Profi-Tipp: Für hohe Töne soll sie einen i-Laut sprechen, aber die Lippen gespitzt lassen. Tiefe Töne kann sie pfeifen, wenn sie im Mund ein O formt.
Nach ein bisschen Üben und Probieren wird es langsam - wenn auch leise. Der Maestro lobt trotzdem die Zungentechnik. "Jeder kann ein guter Kunstpfeifer werden", verspricht er.
Der Pfeif-Unterricht sorgte für Begeisterung am Hauptmarkt. "Ich war gespannt, was hier passiert", sagte Elke Neef (69). Sie bat Matsumura um ein Extra-Ständchen und bekam "Ave Maria". Von seiner Technik war sie begeistert, denn: "Ich kann gar nicht pfeifen!"
Titelfoto: Kristin Schmidt