Weil er einen Rettungswagen blockierte, steht er nun vor Gericht

Plauen/Zwickau - Dass Rettungskräfte oft selbst Opfer von Attacken werden, zeigt dieser Fall: Karsten W. (47) verhinderte in Plauen das Wegfahren eines Rettungswagens. Dabei beschimpfte er einen Sanitäter. Am Zwickauer Landgericht läuft seit Mittwoch das Berufungsverfahren wegen Nötigung.

In der Pausaer Straße in Plauen wurde der Rettungswagen behindert.
In der Pausaer Straße in Plauen wurde der Rettungswagen behindert.  © Igor Pastierovic

Für die Justiz ist Karsten W. kein Unbekannter: Er stand bereits wegen Drogenhandels und Diebstahls vor Gericht.

Auch am 20. Januar 2023 ging er wieder zu weit: In Plauen hatte der Mann einen Rettungswagen an der Weiterfahrt gehindert, indem er sein Fahrrad vor das Fahrzeug schmiss.

Damit nicht genug: Den Beifahrer des Wagens bedrängte und beleidigte er. Der Sanitäter sagte aus, dass W. ihn angepöbelt habe, ob sie nichts Besseres zu tun hätten.

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Zudem hatte sich W. vor das Auto kurzzeitig hingekniet. Dafür kassierte er am Amtsgericht Plauen eine Geldstrafe von 960 Euro.

Alles ein Missverständnis?

"Meines Erachtens war das ein Missverständnis", sagte W. vor Gericht. Er wollte nach eigenem Bekunden den Wagen nicht an der Weiterfahrt hindern - was er dennoch tat. Der Zeuge sagte, dass in seiner 30-jährigen Tätigkeit im Rettungsdienst so etwas häufiger vorkomme.

Richter Torsten Sommer (62) sprach Klartext: "Das ist eine 'never-ending story' mit Ihnen und Sie stehen ja schon kurz vorm Knast." Grund: Neben diesem Prozess laufen gegen W. noch zahlreiche andere Verfahren.

Wegen seiner 21 Vorstrafen und des fahrigen Auftretens am Mittwoch setzte der Vorsitzende das Verfahren aus, damit der Mann psychiatrisch begutachtet werden könne.

Titelfoto: Igor Pastierovic

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