Warnstreik bei GKN: Beschäftigte protestieren wegen angekündigter Werkschließung
Zwickau - Mit einem Warnstreik wollen Beschäftigte des Autozulieferers GKN Driveline gegen die geplante Schließung ihres Werkes und für einen Sozialtarifvertrag protestieren.
Bei der "Frühschluss-Aktion" seien sie an diesem Freitag aufgerufen, ihre Schichten früher zu beenden und zu einer kurzen Kundgebung vor das Werkstor zu ziehen, teilte die Gewerkschaft IG Metall mit.
Den Anfang mache die Frühschicht ab 12 Uhr, die Spätschicht soll ab 20 Uhr folgen, die Nachtschicht am Samstagmorgen um 4 Uhr. Hintergrund ist, dass das Unternehmen das Gelenkwellenwerk im Zwickauer Ortsteil Mosel mit 835 Beschäftigten auf absehbare Zeit dichtmachen will.
Erstes Ziel der Beschäftigten ist der Erhalt des Standortes und ihrer Arbeitsplätze. Zudem machen sie sich für einen Sozialtarifvertrag stark. "Das bisherige Angebot des Arbeitgebers ist eine Farce", kritisierte Benjamin Zabel von der IG Metall Zwickau.
"Alles, was das Unternehmen nach zwei Verhandlungsterminen auf den Tisch gelegt hat, ist ein Sozialtarif-Angebot, das in puncto Abfindungen und Transfergesellschaft der letzten Werksschließung von GKN Kaiserslautern im Jahr 2019 ähnelt - das allerdings auch noch mit einem satten Ost-Abschlag."
GKN hatte Mitte Januar bekannt gegeben, sein Werk in Mosel auf absehbare Zeit zu schließen. Dort werden Gelenkwellen für Autos hergestellt. Begründet wurde die Entscheidung mit einer zurückgehenden Auslastung und sinkenden Preisen.
Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa