Umstrittener Verkehrsversuch: Dieser Pop-up-Radweg soll bleiben
Zwickau - Drei Jahre lang wurde um diesen Verkehrsversuch gestritten, jetzt steht fest: Der Radweg in Zwickau-Marienthal bleibt. Das Rathaus hat trotz heftigen Widerstands den seit Ende 2021 laufenden Test als Erfolg bezeichnet.

Der 1,7 Kilometer lange, nicht durchgehende Pop-up-Radstreifen auf der Marienthaler Straße habe die Zahl der Unfälle um 22 Prozent verringert, teilte die Stadt mit: "An der Unfallhäufungsstelle Agricolastraße erhöhte sich die absolute Zahl an Unfällen zwar leicht, hier nahm aber die Schwere deutlich ab."
Gegen die Pläne waren große Teile des Zwickauer Stadtrates Sturm gelaufen, da die Stadt den Versuch in Eigenregie angeschoben hatte.
Auch der ADAC hatte sich zwischenzeitlich gegen den provisorischen Radweg ausgesprochen. Dieser ende zwischendurch im Nichts, außerdem sei die Straße für Radfahrer zu uneben. Das Rathaus kündigte an, "die Fahrbahn perspektivisch in großen Teilen zu erneuern".
Auch in den sozialen Netzwerken wurde der Versuch zumeist kritisch kommentiert. Der Stau sei noch schlimmer geworden. Außerdem: "Es sind sehr wenige Radfahrer unterwegs, die meisten nutzen den benachbarten Bachweg." Zwischen 70 und 100 Radfahrer hat die Stadt nach eigener Aussage täglich dort gezählt.
"Der für die Verkehrsteilnehmer belastende Stau und die Verspätungen beim ÖPNV ergaben sich vorrangig durch die Baustellen der umliegenden Hauptstraßen."
Titelfoto: Uwe Meinhold