Umstrittener Umbau des Werdauer Bahnhofs geht weiter!
Werdau - Der umstrittene Umbau des Werdauer Bahnhofs geht weiter. Am Dienstagvormittag wurde der Grundstein für das neue Bahnhofsgebäude gelegt.
Die aus Dresden angereiste Staatssekretärin im Verkehrsministerium Ines Fröhlich (60) sprach in ihrer Rede von einer "richtigen und wichtigen Diskussion" im Vorfeld. Am Ende sei eine mehrheitliche Entscheidung für das Projekt gefallen.
Monatelang hatten sich im letzten Jahr Gegner und Befürworter eine heftige öffentliche Schlammschlacht um das Schicksal des historischen Gebäudes geliefert.
Im Februar 2023 organisierten sich etwa 25 Gegner im Verein für Stadterhaltung und -entwicklung (SEW), die "ein vorzeigbares Eingangstor zur Stadt schaffen wollten, mit dem sich alle Werdauer identifizieren können."
Die Stadtspitze hatte dagegen eine Kostenlawine befürchtet: "Bei einer Sanierung können Kosten in zweistelliger Millionenhöhe auf uns zukommen", hatte Oberbürgermeister Sören Kristensen (59, parteilos) vorgerechnet.
Altes Bahnhofsgebäude im November abgerissen
Zwischen beiden Lagern entwickelte sich ein heftiger Schlagabtausch, der von gegenseitigen Schuldzuweisungen geprägt war.
Die Gegner wollten den Erhalt zunächst per Bürgerbegehren durchsetzen, wurden jedoch vom Stadtrat gestoppt.
Nach einem juristischen Teilerfolg für den Verein in erster Instanz hatte das Oberverwaltungsgericht Bautzen im letzten Herbst endgültig grünes Licht für die Pläne der Stadt gegeben.
Werdau hatte den Bahnhof 2012 von der Deutschen Bahn gekauft, bereits 2014 hatte der Stadtrat den Abriss des 1845 erbauten Gebäudes abgetragen. Das alte Bahnhofsgebäude war im November bis auf die Rückwand der Eingangshalle mit Rundbogen-Fenster abgerissen worden, der modernisierte Gesamtkomplex soll bis Jahresende fertig sein.
Sören Kristensen bezifferte die aktuellen Gesamtkosten auf knapp fünf Millionen Euro, drei Millionen schießt der Freistaat zu.
Titelfoto: Ralph Kunz