Spurensuche nach dem großen Kinodreh: Mitten in Zwickau! Hier stand die Berliner Mauer
Zwickau - Frontstadt Zwickau: In der Leipziger Straße stand Anfang Mai die Berliner Mauer. Also nicht wirklich, sondern für den Film "In einem Land, das es nicht mehr gibt". TAG24-Reporter Bernd Rippert (62) begab sich auf Spurensuche in der Muldestadt.
Im neuen DDR-Film geht es um die Schülerin Suzie, die kurz vor der Wende in die glamouröse Welt der Mode von VHB Exquisit und des Modejournals "Sibylle" eintaucht. Darsteller sind unter anderem Marlene Borow (22), Sabin Tambrea (37) und Claudia Michelsen (53).
Gleich zwei Drehorte waren in Zwickau. Monika Bär (61) von der Bäckerei Plötner in der Leipziger Straße ärgert sich, dass sie während der Dreharbeiten im Urlaub war: "Unsere Stadt kommt groß raus im Kino."
In der Tat: Die teilweise unbewohnten Häuser in der Leipziger Straße bilden die perfekte Kulisse für eine Berliner Mauer-Straße - nur die Mauer selbst wurde digital eingefügt.
Großes Kino bot das Drahtseilwerk in der Seilerstraße. Seit 1870 werden hier Drähte zu maximal 12,8 Zentimeter dicken Seilen geflochten. Ideale Kulisse für die ehemaligen Werkhallen des Kabelwerks Oberspree in Berlin.
Werkhallen-Mitarbeiter wird heimlicher Star des Films
Anderthalb Tage lang drehte das Filmteam in den historischen Hallen. Meist war die Kamera auf Joachim Kummer (53) gerichtet. "Das ist der heimliche Star des Films", lobt Werkleiter Ronny Hartmann (52) seinen Kollegen.
Der hat den Film noch gar nicht gesehen: "Aber am Wochenende werde ich ihn mir anschauen im Clubkino Siegmar in Chemnitz. Meine Frau, zwei Kinder, die Eltern und Schwiegereltern kommen mit."
Produktionsleiter Matthias Plattner (60) war am Ende der Dreharbeiten begeistert: "Ein Filmteam im Haus, das war schon außergewöhnlich."
Wer "In einem Land, das es nicht mehr gibt" sehen möchte: heute um 12.20, 16.50 und 19.20 Uhr im Chemnitzer Cinestar sowie 12.30, 14.45, 17.10, 19.55 Uhr im "Astoria" Zwickau.
Titelfoto: Kristin Schmidt