Sächsische Händler vertrauen auf alte Währung: Hier wird die D-Mark immer beliebter!
Werdau - "Her mit der Mark!" - mit diesem Spruch wollen verschiedene Geschäfte der Stadt Werdau deutlich machen, dass sie neben dem Euro auch die alte D-Mark als Zahlungsart anerkennen. Kunden können mit dem Münz- oder Scheingeld vorbeikommen und es in Waren oder Dienstleistungen eintauschen. Mit der Aktion möchten die Händler eine Weiternutzung des immer noch beliebten Klassikers ermöglichen.
"Im letzten Jahr sind unter allen teilnehmenden Betrieben insgesamt circa 6000 D-Mark zusammengekommen", erklärte Michael Jubelt (65), Besitzer des Hotels "Friesen". Er akzeptiert bereits seit 20 Jahren die D-Mark in seinem Betrieb zur Zahlung von Übernachtungen und Restaurantbesuchen (und davor selbstverständlich auch).
"Die Idee kam damals vom Gewerbeverbund, der die Aktion eigentlich nur ein paar Wochen laufen lassen wollte. Durch die große Resonanz wurde sie allerdings nie beendet", so Jubelt.
Um der Aktion in der Öffentlichkeit einen neuen Impuls zu geben, entschied sich der Verbund zur Anfertigung auffälliger Schilder, die deutlich machen: "Bei uns können Sie noch in DM bezahlen."
Solch ein Schild erhielt auch Andreas Völkel (60), der in der Innenstadt ein Juwelier-Geschäft leitet und ebenfalls auf dieses alternative Zahlungsmittel setzt. Des Öfteren besuchen ihn Kunden mit Beuteln voller D-Mark-Münzen und wollen damit Geschmeide erwerben. "Das Zählen der einzelnen Münzen ist dabei ziemlich schwierig", so Völkel.
Im Verkauf orientiere er sich am offiziellen Tauschkurs, der pro Euro bei 1,96 DM liegt. Völkel ergänzt: "Das eingenommene Geld bringen wir Händler dann zur Bundesbank nach Chemnitz, wo es letztlich wieder in Euro umgetauscht wird."
Titelfoto: Kristin Schmidt