Rundstricken hat in Sachsen eine lange Tradition: Bei diesen Maschinen sind Sammler von den Socken
Limbach-Oberfrohna - Socken - viele Sachsen lieben und brauchen sie, ob nun einfach in Schwarz oder als mutiges Mode-Statement. Was weit weniger bekannt ist: Die Strumpfherstellung hat im Freistaat eine lange, weltweit erfolgreiche Geschichte.
Das Limbacher Esche-Museum beschäftigt sich mit der sächsischen Textilherstellung und stellt historische Kleinrundstrickmaschinen aus.
Sylvia Senger-Hogrefe (57), die selbst leidenschaftliche Sammlerin der Rundstrickmaschine ist und diese sogar restauriert, erzählt: "Die Rundstrickmaschine wurde für Socken konzipiert und hatte ihre Hochzeit leider zu Kriegszeiten. Viele Kriegsversehrte haben damit Socken für ihre Kameraden gestrickt."
Eine Handrundstrickmaschine ist bis zu 30 Kilo schwer und mit einer Kurbel wie Zylinder ausgestattet. Um ein Paar Socken zu stricken, muss man mit anderthalb Stunden rechen. "Man kann sich das wie eine große Strickliesel vorstellen", sagt Sylvia Senger-Hogrefe.
Ihre älteste Maschine, die sie besitzt, ist aus dem Jahr 1860. Ihr und den anderen Sammlern ist es wichtig, das Handwerk und die Geschichte der Maschinen zu bewahren. "Für uns war klar, dass wir auch mal in den Chemnitzer Raum kommen müssen, immerhin wurden alle Gussteile für die Maschinen, die deutschlandweit vertrieben wurden, in Chemnitz hergestellt", so Senger-Hogrefe.
Heutzutage gibt es wieder vier Firmen, die Handrundstrickmaschinen herstellen, zum Beispiel die Firma Erlbacher in den USA. Wer noch eine Rundstrickmaschine bei sich findet und nicht weiß, was damit anzufangen ist, kann sich bei Sylvia Senger-Hogrefe im Esche-Museum unter 03722/9 30 39 melden.
Titelfoto: Maik Börner