Rezepte selbst ausgedruckt: Fälscher-Duo ergaunert sich Medikamente aus der Apotheke

Zwickau - Weil sie Rezepte für verschreibungspflichtige Medikamente gefälscht und die Arznei weiterverkauft haben sollen, steht ein Duo (20, 23) seit dem heutigen Montag vor dem Amtsgericht Zwickau. Beide sind wegen unerlaubten Handeltreibens von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln sowie Urkundenfälschung angeklagt.

Vor Gericht bestritt Joscha S. (20, l.) die Vorwürfe größtenteils. Marek W. (23) zeigte sich am heutigen Montag geständig.
Vor Gericht bestritt Joscha S. (20, l.) die Vorwürfe größtenteils. Marek W. (23) zeigte sich am heutigen Montag geständig.  © Kristin Schmidt

Der Angestellte Marek W. (23) und der Auszubildende Joscha S. (20) kennen sich bereits seit Kindertagen. Eines Tages soll W. seinen Kumpel angeschrieben haben, ob sie nebenher etwas Geld dazuverdienen wollten. S. soll zurückgeschrieben haben: "Erzähl!".

Laut Staatsanwaltschaft hatten sie sich dann ab Anfang 2023 über einen Telegram-Kanal gefälschte Rezepte für Medikamente wie Tilidin, Alprazolam und Diazepam besorgt. Diese hatten sie dann laut Anklage in Apotheken unter anderem in Hof und Zwickau eingelöst.

Im April 2023 flogen die beiden auf. Eine Apotheken-Mitarbeiterin wurde stutzig: Laut Gericht wurden Auffälligkeiten bei den Rezepten festgestellt, die Polizei informiert.

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Vor Gericht räumte Marek W. die Vorwürfe ein. Es sei ihm jedoch vorrangig um den Eigenkonsum gegangen. "Bin damals auf dumme Ideen gekommen", sagte er beim Prozessauftakt am Montag. Die Taten bezeichnete er als "Jugendbanalität". Joscha S. bestritt unter anderem, bei den Taten in Hof dabei gewesen zu sein.

Auch die Glückauf-Apotheke wurde von den mutmaßlichen Rezeptfälschern besucht.
Auch die Glückauf-Apotheke wurde von den mutmaßlichen Rezeptfälschern besucht.  © Kristin Schmidt
Das Duo soll gefälschte Rezepte für verschreibungspflichtige Medikamente vorgezeigt haben. (Symbolbild)
Das Duo soll gefälschte Rezepte für verschreibungspflichtige Medikamente vorgezeigt haben. (Symbolbild)  © Jan Woitas/dpa

Das Verfahren wurde am heutigen Montag für Nachermittlungen ausgesetzt - die gefälschten Rezepte sollen noch geprüft werden.

Titelfoto: Jan Woitas/dpa, Kristin Schmidt

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