Realer geht's (fast) nicht: Feuerwehr übt im Flammen-Container
Wilkau-Haßlau - Bei einer Realbrandübung in Wilkau-Haßlau (Landkreis Zwickau) lernen Einsatzkräfte der Feuerwehren, wie sie sich bei Bränden in geschlossenen Räumen optimal verhalten können.
Die Anlage kommt in Sachsen zum ersten Mal zum Einsatz. Das Besondere: Der Container wird mit Holz "befeuert". Wie in einem Ofen landen während der Trainingswoche 250 Einwegpaletten.
Nebenan lernen die Feuerwehrleute, wie sie mit dieser Situation, die einem Haus- oder Lagerhallenbrand ähnelt, umgehen.
Die Übung sei realitätsnaher, weil die zweistöckige Container-Anlage nicht wie so oft mit Gas befüllt wird, sondern live Paletten verbrannt werden.
Wie im Ernstfall gelangen sämtliche Giftstoffe in die Luft. "Außerdem spüren die Kameraden ganz genau, wie sich die Wärme auf ihre Anzüge auswirkt", sagt Kreisbrandmeister Alexander Löchel (35).
Nur Kunststoffe dürften aus Umwelt- und gesundheitlichen Gründen nicht verbrannt werden.
Die realitätsnahen Übungen kommen bei den Teilnehmern gut an
Im Container werden Türöffnungsprozesse, das Überwinden von Hindernissen unter Sichtbehinderung und der Einsatz der Wärmebildkamera geprobt.
Auch taktische Löschangriffe im Team gehören dazu. Zuvor geben die Ausbilder eine theoretische Einweisung. Danach folgt eine Nachbereitung, wobei kontaminierte Kleidung sorgfältig getrennt wird.
263 Feuerwehrleute machen mit - pro Tag maximal 36. "Die Kameraden sind wirklich begeistert", sagt Alexander Löchel. "Mit dieser Ausbildung können sie an ihre Belastungsgrenze gehen."
Im Frühjahr 2022 soll die Ausbildung wiederholt werden.
Titelfoto: Kristin Schmidt