Nach Morddrohung gegen Zwickauer OB: Linke spricht von "abscheulicher Grenzüberschreitung"

Zwickau - Am Montag erhielt Bürgermeisterin Constance Arndt (47, Bürger für Zwickau) eine unfassbare Droh-Mail. Der Inhalt: Sie solle aufpassen und immer an den ermordeten Walter Lübcke (†65, CDU) denken. Die Zwickauer Linke ist fassungslos.

Bürgermeisterin Constance Arndt (47, Bürger für Zwickau) wurde in einer Mail abscheulichen Mail bedroht.  © Ralph Kunz

"Solche Drohungen sind durch nichts zu rechtfertigen und haben in einer demokratischen - in unserer Gesellschaft keinen Platz", sagt Frank Dittrich, Kreisvorsitzender der Linken Zwickau.

Mit Bestürzung habe die Partei die Nachricht über die Morddrohung zur Kenntnis genommen. Diese wurde Arndt am Montag zugespielt. Absender: Adolf Hitler, gesendet von der Adresse nsu@gmail.com.

Der geschmacklose und bedrohliche Text dazu: "Denken Sie an Walter Lübcke. Immer schön aufpassen."

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"Die anonym übermittelte Drohung mit dem Verweis auf den grausamen Mord an Walter Lübcke stellt eine abscheuliche Grenzüberschreitung dar, die wir als demokratische Kraft mit aller Deutlichkeit verurteilen", teilt die Zwickauer Linke mit.

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Zwickauer Linke: Ton in Sachsen hat sich spürbar verschärft

Die Partei "Die Linke" fordert "eine konsequente strafrechtliche Verfolgung der Täter".  © Hendrik Schmidt/dpa

Für die Partei steht fest: In den vergangenen Jahren hat sich der Ton in Sachsen spürbar verschärft. Leider kommt es auch vermehrt zu Attacken gegenüber Politikern - so beispielsweise 2024 auf den SPD-Europa-Politiker Matthias Ecke (42).

"Es ist inakzeptabel, dass diejenigen, die sich für demokratische Werte einsetzen, den Preis in Form von Bedrohung, Rückzug oder gar physischer Gefahr zahlen. Die Botschaft an sie muss lauten: Ihr seid nicht allein. Ihr macht unsere Demokratie lebendig. Und ihr verdient Schutz, Ressourcen und politischen Rückhalt", so Dittrich.

Die Zwickauer Linke fordert nun "eine konsequente strafrechtliche Verfolgung der Täter und einen gesellschaftlichen Schulterschluss gegen jede Form von politisch motivierter Gewalt - insbesondere aus dem rechtsextremen Spektrum".

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