Nach Familiendrama in Sachsen: Lagen Frau (†43) und Kind (†3) tagelang tot in der Wohnung?
Werdau – Das furchtbare Tötungsdrama von Werdau: Jetzt kommen weitere schlimme Vorwürfe ans Licht. Angeblich soll der 30-jährige Familienvater Andy E. seine Frau Manuela (†43) und das gemeinsame Kind Jadon (†3) schon vor Tagen getötet und dann bis Dienstag in der Wohnung liegengelassen haben. Das vermutet eine Nachbarin.
Die Anwohnerin, die anonym bleiben will, sagte zu TAG24: "Sonst trampelte Jadon immer auf dem Boden. Seit Tagen war Ruhe in der Wohnung, der Kinderwagen stand seit einer Woche unbenutzt im Treppenhaus, und Andy war ebenfalls seit Tagen nicht da. Die lagen schon länger in der Wohnung, bestimmt."
Die Polizei will diese Angaben überprüfen. Der Tatverdächtige sitzt seit Mittwoch in U-Haft. Ihm wird die gewaltsame Tötung seiner Familie vorgeworfen.
Mutmaßlicher Tatort war die gemeinsame Wohnung in der Werdauer Turnhallenstraße. Am Dienstag gegen 22 Uhr tauchte Andy E. in der Notaufnahme des Zwickauer Heinrich-Braun-Klinikums auf, verhielt sich dort sehr aggressiv. Die Pfleger riefen die Polizei.
"Als wir eintrafen, wurde der Mann ruhiger und sagte, er habe seiner Frau und seinem Kind etwas angetan", berichtet Polizeisprecher Christian Schünemann (37).
Drogen und Gewaltdelikte! Familienvater war polizeibekannt
Die Polizei nahm Andy E. noch in der Klinik fest und eilte zur Wohnung des 30-Jährigen. Nachdem die Feuerwehr die Tür geöffnet hatte, fanden die Beamten die Leichen der Frau und des Kindes.
Wie die beiden gestorben sind, wollte die Polizei noch nicht mitteilen. Zudem würden Mutter und Sohn noch obduziert.
Es war offenbar eine schwierige Beziehung. Manuela E. hatte vier weitere Kinder, alle in Betreuung des Jugendamtes und wohlauf. Andy, Manuela und Jadon E. seien erst vor zwei Monaten in der Turnhallenstraße eingezogen, vor rund einem Monat heirateten sie.
Andy E. war seit Jahren polizeibekannt, unter anderem wegen Drogen und Gewaltdelikten. Zuletzt soll er seine eigene Mutter massiv bedroht haben, heißt es von der Polizei.
Titelfoto: Thomas Michel