Mord in Sachsen: Tatverdächtiger war Athletiktrainer bei Drittliga-Absteiger
Lichtenstein - Mord in der westsächsischen Idylle: Am Mittwochabend spazierte ein Mann ins Polizeirevier Zwickau. Am Schalter wollte der 39-Jährige keine Anzeige aufgeben, sondern legte ein Geständnis ab: Er habe einen Mann umgebracht! Jetzt kommt heraus: Der Tatverdächtige ist Ex-Athletiktrainer René K. vom FSV Zwickau.
Die alarmierten Polizisten fuhren sofort zur Bleibe des Deutschen - und finden eine Leiche.
"Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen gehen wir davon aus, dass der Beschuldigte den Geschädigten heimtückisch getötet hat", sagte Ines Leonhardt, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Zwickau.
Nach dem Geständnis in der Polizeibehörde, kurz nach 18 Uhr, rasten die ersten Beamten nach Lichtenstein. Im Wohnhaus des Täters an der Glauchauer Straße fanden sie das Opfer. Der wehrlose 53-Jährige soll nichts Böses geahnt haben, so Leonhardt.
Wie TAG24 aus FSV-Kreisen bestätigt wurde, handelt es sich bei dem 39-jährigen Tatverdächtigen um René K. Er arbeitete 2022 kurzzeitig als Nachfolger von Christoph Rezler als Athletiktrainer in Zwickau.
"Nach derzeitigem Stand können wir sagen, dass der 39-Jährige zur Tatzeit weder unter Alkohol- noch unter Drogeneinfluss stand und vorher polizeilich nicht bekannt war", sagte Polizeisprecher Christian Schünemann. Die Kriminalpolizei übernahm die Ermittlungen. Kurzzeitig war sogar das LKA da - routinemäßig, wie die Zwickauer Beamten bestätigten. Über die Täter-Opfer-Verbindung sagten die Behörden am Donnerstag noch nichts.
Eine Nachbarin beschrieb den mutmaßlichen Täter gegenüber TAG24 als "sehr ruhig, eher introvertiert. Man könnte sagen, er hat eher zurückgezogen gelebt". Am Mittwoch kam sie spät von der Arbeit, ihr Wohnhaus war in Blaulicht gehüllt.
Schon am Donnerstag wurde Haftbefehl erlassen und der 39-Jährige fuhr in die JVA Zwickau ein. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Mordes.
Titelfoto: Mike Müller, PICTURE POINT / S. Sonntag