Linkes Bündnis will an Tod von Punker Patrick Thürmer (†17) erinnern: Sorge vor rechten Störern

Hohenstein-Ernstthal - Vor 25 Jahren wurde Patrick Thürmer (†17) in Hohenstein-Ernstthal (Landkreis Zwickau) von Neonazis getötet. Das Bündnis "Chemnitz Nazifrei" will am 25. Todestag an das brutale Verbrechen erinnern. Doch die Sorge vor rechten Störern ist groß.

Auch in diesem Jahr will das linke Bündnis "Chemnitz Nazifrei" an den Tod von Patrick Thürmer (†17) erinnern.
Auch in diesem Jahr will das linke Bündnis "Chemnitz Nazifrei" an den Tod von Patrick Thürmer (†17) erinnern.  © Andreas Kretschel

Das linke Bündnis ruft am 3. Oktober um 13 Uhr zu einer Demo am Bahnhof Hohenstein-Ernstthal auf. Dabei soll insbesondere an den damals 17-jährigen Punker gedacht werden, aber auch an alle anderen Opfer von rechter Gewalt.

Wie das Bündnis mitteilt, hätten rechte Gruppen aus Chemnitz bereits angekündigt, die Demo stören zu wollen. Offenbar wollen die Rechten eine eigene Demonstration anmelden - bis zu 100 Teilnehmer könnten zusammenkommen.

Das Bündnis "Chemnitz Nazifrei" ist besorgt. "Dieses Vorgehen ähnelt den Störungen bei früheren Christopher Street Days, bei denen rechte Mobilisierungen gezielt versuchten, diese Veranstaltungen zu sabotieren", heißt es.

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Ein Sprecher der Gedenkinitiative schimpft: "Es ist unerträglich, dass Nazis das Gedenken an einen Menschen stören wollen, der Opfer ihrer Gewalt wurde. Wir rufen alle auf, sich friedlich gegen diese Störversuche zu stellen und ein deutliches Zeichen für Solidarität und gegen rechte Gewalt zu setzen."

Vor 25 Jahren: Punker Patrick Thürmer (†17) in Hohenstein-Ernstthal von Neonazis totgeprügelt

Das Denkmal an der Dresdner Straße/Ecke Anton-Günther-Weg wurde mehrmals zerstört.
Das Denkmal an der Dresdner Straße/Ecke Anton-Günther-Weg wurde mehrmals zerstört.  © Andreas Kretschel

Der Oelsnitzer Punker Patrick Thürmer wurde in der Nacht zum 2. Oktober 1999 brutal überfallen. Neonazis schlugen auf den 17-Jährigen, der auf dem Heimweg von einem Punk-Konzert war, mit einem Billardqueue und einem Axtstiel ein.

Anschließend warfen sie den schwer verletzten Jugendlichen in einen Bach. Am nächsten Tag verstarb Thürmer an seinen schweren Verletzungen.

Eine Gedenktafel erinnert seit Jahren an die grausame Tat. Diese wurde in der Vergangenheit allerdings immer wieder zerstört und sogar gestohlen.

Titelfoto: Andreas Kretschel

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