Von der Ruine zum Schmuckstück: So retten Städte ihre Denkmäler
Limbach-Oberfrohna - Hinter bröselnden Fassaden schlummert so manches historisch wertvolles Denkmal. Besonders kleine Kommunen sind ohne Finanzspritzen aber selten in der Lage, Sanierungen durchzuführen und nachhaltige Nutzungskonzepte umzusetzen. Drei positive Beispiele für gerettete Denkmalperlen gibt's in Limbach-Oberfrohna, Freiberg und Hainichen.
Nach jahrelangem Streit mit einem Investor hat die ehemalige Post in Limbach-Oberfrohna wieder eine Zukunft. Investorin Ayla Blaschke hat das Gebäude privat mit ihrem Mann erworben.
Im Erdgeschoss entsteht der neue Firmensitz der Estaya-Gruppe sowie ein Reisebüro. Blaschke leitet die Immobilienfirma.
In den oberen Geschossen entstehen zwölf Wohnungen, einige im Maisonette-Stil. Im Nebengebäude soll ein Restaurant mit Dachterrasse Platz finden. Sanierungskosten: rund drei Millionen Euro. "Wir rechnen Mitte 2022 mit der Fertigstellung", so Blaschke.
Seit Anfang August befindet sich der Freiberger Bahnhof in Sanierung. "Zuerst werden die Dächer des westlichen Kopfbaus und des Mittelrisalits am Empfangsgebäude saniert", heißt es aus der Stadtverwaltung.
Prunksaal im "Goldenen Löwen" soll im November eingeweiht werden
Von Anfang an bezieht die Stadt ihre Bürger in die Planungen ein. Ergebnis der Befragung: Die meisten Freiberger wünschen sich Gastronomie, Räume für Kultur und kleine Läden. Mit einem Exposé will die Stadt Mieter anlocken. 2021 sollen die Baumaßnahmen richtig losgehen.
2008 hat die Stadt Hainichen mit dem "Goldenen Löwen" einen opulenten Festsaal im Neorokoko-Stil von einer Erbengemeinschaft erworben. Damals war das Denkmal noch eine Ruine. Die seit 2017 anhaltenden Sanierungsarbeiten befinden sich mittlerweile auf der Zielgeraden. "Die TÜV-Abnahme soll Anfang Oktober 2020 erfolgen", kündigte Bürgermeister Dieter Greysinger (55, SPD) an.
Mitte November soll die Einweihung mit MP Michael Kretschmer (45, CDU) erfolgen. Der Mittelsächsische Kultursommer will die Bühne künftig für öffentliche Proben und Veranstaltungen nutzen.
Titelfoto: Kristin Schmidt