Landkreis Zwickau sucht schon ewig: Keiner will das Gesundheitsamt leiten
Zwickau - In Seuchenzeiten wie diesen ist der Chefposten im Gesundheitsamt eines Landkreises ein stressiger Knochenjob, den keiner haben will. Man muss Facharzt sein, wird aber nur nach Tarif des Öffentlichen Dienstes bezahlt. Der Kreis Zwickau entschloss sich jetzt, gar einen Headhunter bei der Suche einzusetzen.
Schon länger als ein Jahr ist die Stelle unbesetzt. Es gab lediglich eine Bewerbung, die schnell wieder zurückgezogen wurde.
Nun beschloss der Kreistag, den Posten mit zusätzlichen Gehaltszulagen aufzustocken und einen Headhunter einzusetzen - dessen Erfolgshonorar entsprächen drei Monatsgehältern der Stelle.
In den letzten zwei Jahren wurden 11 der 13 Gesundheitsamts-Chefposten in Sachsen vakant - meist, weil die Leiter das Rentenalter erreichten.
Neben Zwickau ist in drei weiteren Ämtern derzeit die Nachfolge nicht geregelt.
Dass jemals die Besetzung eines kommunalen Spitzenpostens mithilfe eines Headhunter gelingen konnte, ist weder Sozial- noch Innenministerium bekannt - wohl ein einmaliger Vorgang.
Titelfoto: Petra Hornig/imago images