Kunstaktion mitten in New York: Diese Zwickauerin vermöbelt Trump
Zwickau/New York - Mit Möbeln und Design trifft die Installationskünstlerin Henrike Naumann (38) aus Zwickau Aussagen zu Politik und Gesellschaft. In den vergangenen Jahren vor allem zu Deutschland und Osteuropa. Jetzt aber hat die 38-Jährige sich erstmals auch mit Donald Trump (76) und dem Sturm auf das Kapitol auseinandergesetzt - mitten in New York.
Im renommierten "Sculpture Center" im Bezirk "Queens" präsentiert die Sächsin ihre Ausstellung "Henrike Naumann: Re-Education".
An der Wand hat sie Kommoden, Schreibtische und Stühle gestapelt, dazwischen Mistgabeln und eine Axt. Insgesamt hat das Ganze im Umriss etwa die Form der Kuppel des Kapitols.
"Bei dieser Arbeit habe ich mich auf die Rolle der Möbel bei dem Sturm auf das Kapitol konzentriert", sagt die Künstlerin. "Die Möbel wurden ja sowohl genutzt, um Scheiben einzuschlagen und zu zerstören, aber das waren auch die Barrikaden, mit denen die Abgeordneten sich in ihren Büros verschanzt haben."
Dabei habe sie sich gewundert, dass es bislang nur wenig künstlerische Auseinandersetzung mit der Trump-Präsidentschaft gegeben habe.
"Das ist meine Expertise. Schwierige Ästhetik, wo man nachdenken muss, weil einem das Lachen im Hals stecken bleibt."
Titelfoto: Julia Nikhinson/AP/dpa, Charles Benton/Sculpture Center via Third Eye/dpa