Keine Infos, nur Chaos: Bahnreisende verzweifeln nach Zugausfall in Zwickau

Zwickau - Auf der Zugstrecke zwischen Zwickau und Dresden herrschte am vergangenen Donnerstag Chaos: Ein Güterzug entgleiste, zahlreiche Züge fielen aus. Der Fahrgastverband schimpft: Fahrgäste wurden nicht informiert und völlig im Stich gelassen. Der Verband spricht von einem "Komplettversagen".

Am Donnerstagnachmittag entgleiste ein Zug kurz hinter dem Zwickauer Hauptbahnhof. Die Strecke wurde gesperrt, zahlreiche Fahrgäste wussten nicht, wie es weitergeht.  © Mike Müller

Das Unglück ereignete sich am Donnerstagnachmittag: Bei einer Rangierfahrt entgleiste ein Güterzug am Zwickauer Hauptbahnhof. Die Strecke musste gesperrt werden.

Doch viele Fahrgäste wurden darüber nicht informiert. Wie der Fahrgastverband PRO BAHN Mitteldeutschland berichtet, warteten die Zugreisenden auf den RE 3 (Hof - Dresden) um 18.32 Uhr vergeblich. Irgendwann verschwand die Fahrt einfach von der Anzeige.

Die Reisenden schauten in die Röhre! Zwar wurde auf den Anzeigetafeln irgendwann in Laufschrift angezeigt, dass ein Busnotverkehr eingerichtet wurde, doch wo und wann dieser abfährt, war völlig unklar.

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"Sofern tatsächlich ein Busnotverkehr verkehrte, nützt der nichts, wenn niemand weiß, wo er wann abfährt", ärgert sich Markus Haubold (38), Vorsitzender des Fahrgastverbands.

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Markus Haubold (38), Chef des Fahrgastverbandes, ärgert sich über die fehlende Kommunikation gegenüber den Zugreisenden.  © Kristin Schmidt

"Komplettversagen"! Keine Infos über MRB-Hotline oder Internetseite

Fahrgäste, die am Donnerstagnachmittag mit dem RE 3 von Zwickau nach Dresden fahren wollten, erlebten ein Informations-Chaos.  © Uwe Meinhold

Auch ein Anruf bei der Hotline der Mitteldeutschen Regiobahn (MRB) brachte keinerlei Informationen. Selbst auf der Internetseite der MRB habe es keine Hinweise zur gesperrten Strecke gegeben.

"Auch wenn eine solche Störung den Bahnbetrieb vor große Herausforderungen stellt, dürfen die Fahrgäste nicht vergessen werden", schimpft Haubold. Bereits in der Vergangenheit habe der Verband der MRB schon ähnliche Situationen geschildert - bisher habe es keine Verbesserung gegeben.

Haubold spricht in diesem Fall von einem "Komplettversagen der Fahrgastinformation".

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Der Fahrgastverband erwartet nun von der Deutschen Bahn als Infrastrukturbetreiber eine Analyse der Situation und konkrete Lösungsvorschläge, wie ein solches Chaos künftig vermieden werden soll.

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