Kein gutes Jahr für die "Kober": Fledermäuse lassen "Pyro Masters" platzen
Werdau - Die Saison an der Koberbachtalsperre (Landkreis Zwickau) ist im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallen. Reichte erst der Niederschlag nicht für den Wiederanstau, muss nun auch noch das Feuerwerks-Spektakel "Pyro Masters" kurzfristig abgeblasen werden. Offizielle Begründung: Fledermäuse könnten durch Knalleffekte gestört werden.
In zwei Wochen, am 9. Juli, wollte das Feuerwerkunternehmen Pyromaniacs aus Werdau den Himmel über der "Kober" zum Leuchten bringen. 1000 Tickets gingen im Vorverkauf weg, bis zu 5000 Zuschauer wären dabei gewesen.
Doch nun zog Veranstalter Thomas Martin die Reißleine: "Es war eine Odyssee, die wir so noch nicht erlebt haben."
Ganz in der Nähe, am Eisenbahn-Viadukt, ist nach zwei Jahren Corona-Pause ein Fledermaus-Paradies entstanden. "Die Auswertung von insgesamt 25.421 Fledermausruf-Ereignissen in nur drei Nächten ergab einen sicheren Nachweis von 14 Fledermausarten", erklärt eine Sprecherin des Landratsamtes. Das Abbrennen von Feuerwerken führe zur Beunruhigung und Störung der normalen Lebensweise der Tiere.
Veranstalter und Behörde wollten einen Kompromiss erzielen. "Man hatte aber von uns ein Gutachten verlangt, welches das Feuerwerk genau definiert und höchstwahrscheinlich stark eingrenzt." Hinzu kommt, dass die Spiegelung im Wasser aufgrund des niedrigen Pegels ohnehin nicht so schön rübergekommen wäre.
Ob an der "Kober" jemals wieder Feuerwerk gezündet wird, steht laut Martin in den Sternen.
Titelfoto: Norbert Neumann, dpa, Kristin Schmidt