Zwickau - Mit einem Netz aus Notfallmeldestellen gehen Zwickau-Stadt und -Land ab 2025 im Katastrophenfall neue Wege.

Das Vorhaben wurde heute im Landratsamt Zwickau offiziell vorgestellt. Demnach sollen ab 1. Januar 120 Anlaufstellen einsatzbereit sein, die bei Blackout, Terrorangriffen oder Naturkatastrophen kurzfristig aktiviert werden können.

"Vor einigen Jahren hatte es in Klingenthal einen mehrstündigen Stromausfall gegeben", erinnert sich Jens Leistner (54), Chef des Rettungszweckverbands Südwestsachsen.

"Außerdem hatten wir in Deutschland eine gewisse Gefährdungslage. Da haben wir uns zusammengesetzt und nach einer einheitlichen Lösung gesucht."

Und so funktioniert das bis ins Vogtland greifende System: Wenn die Rettungsleitstelle in Zwickau den Ausfall von Strom- und Kommunikationsnetz feststellt, werden die Notfallmeldestellen mit zwei ehrenamtlichen Feuerwehrkameraden besetzt, die durchgehend Anlaufstelle für die Einwohner sind.

Der Kontakt zur Leitstelle wird über den unabhängigen BOS-Digitalfunk gehalten. Zur Information sollen Sirenen und das Signal "Warnung der Bevölkerung" (ein einminütiger auf- und abschwellender Ton) ertönen.

"Mit diesem System sind wir Vorreiter in Sachsen", sagt Landrat Carsten Michaelis (51, CDU). Er appellierte an die Bevölkerung, sich vorab über die nächstgelegene Notfallmeldestelle und die Bedeutung von öffentlichen Sirenensignalen zu informieren (www.landkreis-zwickau.de).