Hundehasser versteckt Köder mit Rasierklingen, Experte beobachtet Zunahme solcher Attacken
Werdau - In Werdau (Landkreis Zwickau) geht offenbar ein Hundehasser um. An einer Gartenanlage nahe der Sportschule fraß eine Spanische Dogge ein Stück ausgelegte Sülze. In einem zweiten Stück steckte eine messerscharfe Rasierklinge.
Hundehalter Michael Renneberg (44) bekam Panik und rannte mit seinem Alano-Espanol-Mix "Lucky" (6) zum Tierarzt. Der verpasste dem Hund ein starkes Abführmittel - der Hundehalter konnte den gesamten Mageninhalt aussieben. Aber zum Glück für "Lucky" war kein Metall drin.
"Ich bin heilfroh, dass meinem Tier nichts passiert ist. Hier hat sich jemand richtig Mühe gegeben, um Hunde zu töten", sagt Renneberg.
Experten wie Marcel Sickel (33) von der Chemnitzer Hundeschule "Instinktiv" beobachten eine Zunahme solcher Attacken. Er gibt Hundehaltern eine Mitschuld: "Viele benehmen sich schlecht und verärgern andere. Halter sollten dafür sorgen, dass ihre Tiere nicht überall pinkeln, nicht an Fremden schnüffeln und sie sollten die Hinterlassenschaften einsammeln."
In vielen Hundeschulen, auch bei Sickel, lernen Hunde zudem, nichts vom Boden zu fressen. "Darum ist ein Besuch der Hundeschule für Tier und Mensch sinnvoll."
Im Werdauer Fall ermittelt die Polizei wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. Sie warnt vor möglichen weiteren präparierten Ködern in Werdau. Zeugen, die Hinweise zum aktuellen Fall geben können, werden gebeten, sich im Polizeirevier Werdau unter folgender Telefonnummer zu melden: 03761/70 20.
Titelfoto: Kristin Schmidt