Vier Jahre nach ihrem Abschluss: Modedesignerin rettet Traditions-Marken
Hohenstein-Ernstthal - Rettung für das insolvente Textilunternehmen Roland Sauer! Im Frühjahr drohte dem Wäschespezialisten aus Hohenstein-Ernstthal das Aus, Investoren wurden dringend gesucht. Jetzt übernahm die junge Zwickauer Modedesignerin Sara Linke (27) den Produktionsstandort in Wüstenbrand sowie die Traditionsmarken Jado und Graziella.
Sara Linke machte 2016 ihren Masterabschluss in Modedesign an der Westsächsischen Hochschule. Danach entwickelte sie unter anderem Abend- und Eventmode in Baden-Württemberg und erkundete auf Geschäftsreisen die Märkte in Fernost. Nun kehrt die Zwickauerin in ihre Heimat zurück.
"Es ist mir ein persönliches Anliegen, der Region Perspektiven zu geben", erklärt sie ihr neues Engagement. Über einen weiteren Investor aus Ulm, ihren jetzigen Geschäftspartner, wurde Linke auf die Probleme von Roland Sauer aufmerksam. Nach kurzem Nachdenken übernahm sie das insolvente Unternehmen.
In Hohenstein-Ernstthal können somit weiter Pyjamas, Unterwäsche und Mode für zu Hause genäht werden. Aber auch Funktionsbekleidung wie Skiunterhosen zählen nun zum Sortiment.
"Außerdem will ich die Nachhaltigkeit in den Fokus rücken und überlege, wo ich künftig Biomaterialien einsetzen kann", sagt Sara Linke.
Alle elf Mitarbeiter wurden übernommen, im Zuge des Insolvenzverfahrens machte aber ein Verkaufsgeschäft in Chemnitz dicht. Überlegungen für eine neue Filiale in Chemnitz oder Zwickau gibt es bereits.
Titelfoto: Maik Börner