Heldenhafter Einsatz in Zwickau: Polizei rettet Rentnerin aus Ententeich
Zwickau - Ein Pflegeheim in Zwickau meldete am Mittwochabend, dass eine Bewohnerin (64) verschwunden ist. Sie sei bekannt für Suizidabsichten. Ihr Lieblingsort: der Ententeich an der Waldstraße in Zwickau-Marienthal.
Diese Nachricht erhielt die Polizei am Mittwoch gegen 20.30 Uhr, als die Beamten gerade ihre Streifenfahrt begonnen hatten. "Da gingen bei uns alle Alarmglocken an", erinnert sich Polizeiobermeister Philip T. (37), der in Marienthal aufgewachsen ist.
Es war stockdunkel, als er mit seinem Kollegen, Polizeiobermeister David W. (31), den Weg und die Büsche zum Teich abgesucht hat. Ihre Taschenlampen leuchteten jeden Winkel aus. In Ufernähe entdeckten sie plötzlich einen Haarschopf im Wasser.
Sofort sprangen die Beamten über einen Zaun und ins Wasser, zogen den geschwächten Körper der Seniorin an Land und hoben sie mit vereinten Kräften auf eine Parkbank. "Wir streichelten ihre Hand, während der Rettungsdienst unterwegs zu uns war."
Die 64-Jährige kam in ein Krankenhaus. "Ein emotional bewegender Einsatz, aber Helfen ist unsere Berufung", sagt T. und hofft, dass die Frau in der Klinik zu neuem Lebensmut findet.
Normalerweise berichtet TAG24 nicht über versuchte Suizide oder Selbstverletzungen. Da sich der Vorfall aber im öffentlichen Raum abgespielt hat, hat sich die Redaktion entschieden, es doch zu thematisieren.
Solltet Ihr selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, findet Ihr bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym. Telefonseelsorge: 08001110111 oder 08001110222 oder 08001110116123.
Titelfoto: Ralph Kunz