Heiß, heißer, Zwickau: An diesen Hotspots staut sich die Hitze
Zwickau - Mehr Hitzetage und Tropennächte, weniger Regen im Sommer - die Klimaprognosen für Zwickau sind bedrückend. Eine neue Stadtklima-Karte zeigt, wo Wärmeinseln den Anwohnern schon heute zu schaffen machen und welche Planungstricks frische Luft in die Stadt bringen sollen.
Altstadt, Eckersbach und Bahnhofsvorstadt zählen zu den Stadtteilen, die vom Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz (ThINK) als "stadtklimatisch sanierungsbedürftig" eingestuft werden.
"Die Tallage von Zwickau begünstigt im Sommer einen Wärmestau", sagt Michael Mühmel (52), Leiter des Umweltbüros.
Sein Büro gab die Untersuchung in Auftrag. "Deshalb ist eine gute Durchlüftung für unser Stadtklima so wichtig."
Einem überhitzten Stadtkern will Mühmel mit "mehr Fassaden- und Dachbegrünung und Verschattung" begegnen.
Alle Daten zum Stadtklima sind bald auch online nachzulesen
In Eckersbach sollen neue Gebäude parallel zu Frischluftschneisen ausgerichtet werden und Fassaden und Straßenbeläge helle Farben erhalten, die Sonnenstrahlen reflektieren.
In der Bahnhofsvorstadt könnten grüne Hinterhöfe und zusätzliche Straßenbäume zu Wärmepuffern werden.
Ein solcher ist auch der Schwanenteich - außer die Hitze hält zu lange an. Dann wird das große Stadtgewässer nachts zur Heizung und verhindert den Zustrom kühler Luft. Die entsteht in Zwickau unter anderem auf dem Flugplatz. "Es ist immens wichtig, diese Fläche von jeglicher Bebauung freizuhalten", fordert Mühmel.
Die Daten der Stadtklima-Karte sollen künftig in neue Bauprojekte einfließen und sind unter www.zwickau.de/umweltbuero einsehbar.
Titelfoto: dpa/Fredrik von Erichsen/Uwe Meinhold