Hausbesuch in der "Häschenschule": Hier entstand in Kirchberg der Kinderbuchklassiker
Kirchberg - Wer kennt nicht das Buch "Die Häschenschule"? Unzählige ehemalige Grundschüler können sich noch daran erinnern, wie Hasengretchen und Hasenhans ihren ersten Schultag an der Hasenschule verbrachten. Autor Albert Sixtus (1892-1960) schrieb das Buch vor 100 Jahren während seines Aufenthalts in Kirchberg (Landkreis Zwickau). TAG24 begab sich Spurensuche.
Albert Sixtus lebte von 1915 bis 1925 in Kirchberg, wo er als Lehrer angestellt war. Wie allgegenwärtig Sixtus in Kirchberg ist, sieht man jedes Jahr am ersten Schultag.
"Alle Schüler bekommen jedes Jahr zur Einschulung das Buch 'Die Häschenschule' geschenkt, das von der Bürgermeisterin übergeben wird", sagt Heike Schubert (55), Direktorin der Ernst-Schneller-Grundschule.
Anja Roocke (47), der die Kirchberger Kulturinsel gehört, sagt: "An genau dieser Schule unterrichtete übrigens Albert Sixtus, als er in Kirchberg gelebt hatte".
Am 30. April 1922 soll er den Kinderbuch-Klassiker an einem Tag heruntergeschrieben haben.
Albert Sixtus schrieb nicht nur diesen Kinderbuchklassiker
Anja Roocke war es auch, die sich mit anderen Kirchbergern dafür eingesetzt hatte, dass die Stadt 2012 die "weltweit einzige Albert-Sixtus-Straße" erhielt. Des Weiteren wurde auf Anja Roockes Betreiben 2014 eine Gedenktafel an Albert Sixtus' ehemaligem Haus angebracht.
Noch unbekannter ist, dass der Autor neben seiner "Häschenschule" ein breites literarisches Werk hinterlassen hat. Ulrich Knebel (62), der Großneffe von Albert Sixtus und Betreiber des Albert-Sixtus-Archives: "Man bedenke, dass er sehr viele Bilderbücher und Jugendromane herausgegeben hat".
Alleine in Albert Sixtus' Kirchberger Zeit erschienen zwölf Bücher: zwei Jugendromane, drei Märchenbücher und sieben Bilderbücher. Außerdem fügt Ulrich Knebel hinzu, dass Albert Sixtus "ein hochgelobter Lehrer war, zuerst für normale Kinder, später für Hilfsschüler".
Eine Übersicht über Albert Sixtus' Werke und Leben findet Ihr unter: http://www.albert-sixtus.de/
Titelfoto: Uwe Meinhold/Archiv