Grünes Licht vom Gericht: Dieser Bahnhof wird jetzt abgerissen
Werdau - Das Ende des alten Werdauer Bahnhofs ist besiegelt, der Abriss hat begonnen. Monatelang hatten sich Gegner und Befürworter eine heftige öffentliche Schlammschlacht um das Schicksal des historischen Gebäudes geliefert.
Bereits 2014 hatte der Stadtrat den Abriss des aus der Mitte des 19. Jahrhunderts stammenden Gebäudes beschlossen, im Februar 2023 organisierten sich jedoch etwa 25 Gegner im Verein für Stadterhaltung und -entwicklung (SEW).
"Es geht darum, ein vorzeigbares Eingangstor zur Stadt zu schaffen, mit dem sich alle Werdauer identifizieren können", so Vereins-Chef Philipp Müller.
Die Stadtspitze hatte dagegen eine Kostenlawine befürchtet: "Bei einer Sanierung können Kosten in zweistelliger Millionenhöhe auf uns zukommen", rechnete Oberbürgermeister Sören Kristensen (59, parteilos) vor. Zwischen beiden Lagern entwickelte sich ein heftiger Schlagabtausch, der von gegenseitigen Schuldzuweisungen geprägt war.
Die Gegner wollten den Erhalt zunächst per Bürgerbegehren durchsetzen, wurden jedoch vom Stadtrat gestoppt. Nach einem juristischen Teilerfolg für den Verein in erster Instanz hatte das Oberverwaltungsgericht Bautzen am Freitag endgültig grünes Licht für die Pläne der Stadt gegeben.
Nun soll der historische Altbau bis zum Jahresende verschwunden sein, dann startet zunächst der Neubau des Vorplatzes. Dann wird ein moderner Haltepunkt errichtet.
Titelfoto: Maik Börner