Große Bio-Bäckerei in Sachsen: Darum schmeckt hier das Brot besonders gut

Lichtentanne - Bio ist zu teuer? Michas Naturbackstube aus Lichtentanne (Landkreis Zwickau) beweist das Gegenteil. Michael (53) und Heike Eichler (56) haben aus kleinsten Anfängen ab 1998 den heute größten Bio-Backbetrieb Sachsens aufgebaut. Und er wächst weiter.

Bäckermeister Michael Eichler (53) und Bäckermeister Maximilian Hochmuth (28) mit ihren selbstgebackenen Bio-Broten.
Bäckermeister Michael Eichler (53) und Bäckermeister Maximilian Hochmuth (28) mit ihren selbstgebackenen Bio-Broten.  © Maik Börner

Rund 10.000 Brötchen plus Kleingebäck verlassen jeden Morgen das ehemalige Autohaus in der Gewerbestraße. Plus bis zu 10.000 Brote für Bioläden, Reformhäuser, Läden und Großhandel von Dresden über Halle bis Weimar.

Zudem haben die Unternehmer seit 2021 eine eigene Brauerei in die Backstube eingebaut. Chefin der Abteilung "Die Biermacher" ist Lisa Goldmann (30). Natürlich braut sie auch Bio-Bier - Sorten: Pils, IPA, Stout und Leichtbier. Das dritte Standbein ist im Aufbau, eine Imkerei. Die aktuelle Mitarbeiterzahl von 26 könnte also noch steigen.

Michael Eichler kennt das Geheimnis des (Back-)Erfolgs: "Wir setzen konsequent auf biologische Zutaten. Vom Mehl über Zucker bis zum Saatgut."

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Zwickau Mehrere Antennen abgebrochen und Autospiegel beschädigt

Der Bäckermeister kritisiert seine Bäckerzunft: "Es gibt viele Gründe, warum Bäckereien sterben. Ein Tipp von mir lautet: Besinnt Euch wieder aufs Handwerk!"

Michas Naturbackstube ist mittlerweile der größte Bio-Backbetrieb Sachsens.
Michas Naturbackstube ist mittlerweile der größte Bio-Backbetrieb Sachsens.  © Maik Börner

Kritik an Konkurrenz: "Fertige Backmischungen sind der Tod für Geschmack und Vielfalt"

Rund 10.000 Brötchen plus Kleingebäck verlassen jeden Morgen den Betrieb. Dazu kommen bis zu 10.000 Brote.
Rund 10.000 Brötchen plus Kleingebäck verlassen jeden Morgen den Betrieb. Dazu kommen bis zu 10.000 Brote.  © Maik Börner

An den aktuellen Broten und Brötchen der Konkurrenz lässt der Biobäcker kaum ein gutes Haar. Seine Hauptkritik: "Fertige Backmischungen sind der Tod für Geschmack und Vielfalt. Den Teig für unsere klassische Weizensemmel lassen wir acht Stunden ruhen, bevor er in einen unserer drei Backöfen kommt."

Für Eichler begann der Niedergang des Bäckerhandwerks etwa 1990 - "da hielt die Chemie Einzug". Zudem lehnt Eichler Backstationen ab. Er liefert seine Produkte bis zu fünfmal täglich aus.

Kürzlich besuchten Handwerks-Präsident Frank Wagner (65) und Zwickaus Landrat Carsten Michaelis (50) Michas Naturbackstube, lobten die Arbeit.

Titelfoto: Maik Börner

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