Gibt es ein Happy End für Zwickaus hässlichsten Rohbau?
Zwickau - Der Gegensatz könnte größer nicht sein: Am Eingang zum schönsten Zwickauer Ausflugsgebiet steht der hässlichste "Rohbau" der Stadt. Wird die Bauruine am Weißenborner Wald jetzt aus ihrem jahrzehntelangem Dornröschenschlaf aufgeweckt?
"Der Schandfleck muss endlich weg!", fordert Stadtrat Carsten Schick (65, FDP). "Es muss eine sinnvolle Nachnutzung an der Stelle passieren. Ich würde mir nach wie vor eine Gaststätte wünschen."
Doch woran es hakt, niemand weiß es wirklich. Baubürgermeisterin Silvia Queck-Hänel (35, parteilos) ist ratlos: "Das Objekt befindet sich in Privatbesitz. Der Eigentümer unternimmt aber keine ernsthaften Bemühungen. Auf das letzte behördliche Anschreiben 2021 gibt es bis heute keine Antwort."
Damit sind die Möglichkeiten der Stadtverwaltung auch schon am Ende. Stadtrat Carsten Schick will das so nicht hinnehmen: "Die Bausubstanz sieht doch noch ganz solide aus. Mir wurde zwar gesagt, es gäbe ein Bauverbot für eine Terrasse Richtung Weißenborner Wald, weil dort Schutzgebiet ist. Doch das kann nicht der einzige Grund sein. Die Gründe wollen wir aber jetzt endlich wissen."
Wenn die Stadt etwas ändern könne und dann Bewegung in die Sache komme, müsste der Stadtrat klären, was politisch gewollt sei.
Pläne für eine Ausflugsgaststätte gibt es bereits seit 1995. Zwei Jahre später hatte der damalige Eigentümer eine Baugenehmigung dafür bekommen. Im Jahr 2000 war tatsächlich Baustart, doch zwei Jahre später geriet das Projekt ins Stocken. Seitdem steht der Rohbau. Genutzt wird er immerhin: von Vögeln als Nistfläche.
Titelfoto: Sven Gleisberg