Für Jahrhundert-Hochwasser gerüstet: Neue Schutzwand an der Mulde fertiggestellt

Zwickau - Zwickau und die B93 sind in Zukunft besser vor Hochwasser geschützt. Die Landestalsperrenverwaltung (LTV) konnte in dieser Woche am rechten Ufer der Zwickauer Mulde den Bau einer neuen Hochwasserschutzwand abschließen.

Als Ausgleichsmaßnahme wurden Störsteine in die Zwickauer Mulde eingebaut.
Als Ausgleichsmaßnahme wurden Störsteine in die Zwickauer Mulde eingebaut.  © LTV - Heike Schmidt

Innerhalb eines Jahres ist im Ortsteil Bockwa eine 280 Meter lange Winkelstützwand entstanden, die im Notfall von der Stadt Zwickau mit mobilen Hochwasserschutzelementen noch erhöht werden kann. In diese Schutzanlage wurde auch das Entwässerungssystem der Bundesstraße eingebunden, für Wartungs- und Unterhaltungsarbeiten wurde ein Weg angelegt.

"Die Hochwasserschutzanlage ist für einen Abfluss der Zwickauer Mulde von 510,6 m³/s bemessen. Dieser Abflusswert entsprach zum Zeitpunkt der Planung der Anlage einem Hochwasserereignis der Zwickauer Mulde, welches statistisch gesehen im Mittel einmal in 100 Jahren auftritt", erklärt ein Sprecher der Landestalsperrenverwaltung.

Die B93, die im Baustellenbereich am Rand aufgebrochen werden musste, wurde nach Abschluss der Arbeiten halbseitig saniert. Das wurde abschnittsweise durchgeführt, sodass es nur geringe Verkehrseinschränkungen gab.

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Zudem mussten für die Arbeiten mehrere Bäume gefällt werden. Als Ausgleichsmaßnahme wurde insgesamt 108 neue Bäume hinter der Hochwasserschutzwand außerhalb des Schutzstreifens als auch auf einem neu angelegten Pflegeweg in Zwickau-Bockwa an der "Unteren Kohlenstraße" gepflanzt.

Baukosten liegen bei zwei Millionen Euro

Letzte fertiggestellte Segmente der Hochwasserschutzwand an der Zwickauer Mulde.
Letzte fertiggestellte Segmente der Hochwasserschutzwand an der Zwickauer Mulde.  © LTV - Heike Schmidt

"Außerdem wurden Maßnahmen zur Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie, wie zum Beispiel das Einbringen von Störsteinen, in der Zwickauer Mulde umgesetzt. Damit soll unter anderem die ökologische Struktur des Flusses verbessert werden, um Lebensräume für Tiere und Pflanzen wiederzubeleben", so die LTV.

Die neue Schutzwand ist Teil des Hochwasserschutzkonzeptes für die Zwickauer Mulde.

Die Gesamtkosten liegen bei rund zwei Millionen Euro, die vom Freistaat Sachsen und dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kommen.

Titelfoto: LTV - Heike Schmidt

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