Berichte über Messerstecherei in Zwickau: Polizei spricht von Falschmeldung

Zwickau - Aufregung in Zwickau am heutigen Samstagmittag: In sozialen Netzwerken kursierte die Nachricht, dass es in der Bahnhofsvorstadt zu einer Messerstecherei kam. Nun äußert sich die Polizei dazu. Es handelt sich um eine Falschmeldung.

Die Polizei kreiste am heutigen Samstag mit einem Hubschrauber über Zwickau. Allerdings nicht wegen einer Messerstecherei, wie in den sozialen Netzwerken behauptet wurde.
Die Polizei kreiste am heutigen Samstag mit einem Hubschrauber über Zwickau. Allerdings nicht wegen einer Messerstecherei, wie in den sozialen Netzwerken behauptet wurde.  © Andreas Kretschel

Auf Facebook berichtete ein User am Freitagmittag über eine Messerstecherei am Schwanenteich. Diese Nachricht verbreitete sich auch auf Telegram und Co.

Daher würde auch ein Polizeihubschrauber über der Stadt kreisen. Den Hubschrauber gab es tatsächlich - allerdings war er wegen des Christopher Street Days (CSD), der Gegendemo und einer weiteren Veranstaltung in der Zwickauer Innenstadt unterwegs. Das bestätigt die Polizei gegenüber TAG24.

Zudem sagt die Polizei zu den Messerstecher-Postings: "Dabei handelte es sich um eine Falschmeldung."

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"Am Nachmittag meldeten Zeugen die Sichtung eines Jugendlichen, der im Bereich der Magazinstraße mit einem Butterflymesser herumgespielt haben soll. Personen wurden dabei nicht bedroht. Einsatzkräfte prüften großräumig, konnten aber keinen Tatverdächtigen feststellen", so eine Polizeisprecherin.

Die Beamten nahmen dennoch eine Anzeige gegen Unbekannt auf.

Unter anderem auf Facebook wurde die Nachricht von einer Messerstecherei in Zwickau verbreitet. Doch es handelte sich um eine Falschmeldung.
Unter anderem auf Facebook wurde die Nachricht von einer Messerstecherei in Zwickau verbreitet. Doch es handelte sich um eine Falschmeldung.  © Schreenshot/Facebook

Unschöne Szenen: Zwei Jugendliche (15) geschlagen und getreten

Der rechtsextreme "Dritte Weg" rief zur Gegendemo auf. Hass und Wut schlugen den CSD-Teilnehmern entgegen. Zwei von ihnen wurden vor der Veranstaltung geschlagen und getreten.
Der rechtsextreme "Dritte Weg" rief zur Gegendemo auf. Hass und Wut schlugen den CSD-Teilnehmern entgegen. Zwei von ihnen wurden vor der Veranstaltung geschlagen und getreten.  © Andreas Kretschel

Laut Polizei verlief der CSD in Zwickau am heutigen Samstag ohne Störungen. Insgesamt nahmen am CSD etwa 800 Personen teil. Kurz nach 18 Uhr wurde die Veranstaltung beendet.

Dennoch heizte sich die Stimmung am Zwickauer Hauptbahnhof auf. Weil mehr rechtsextreme Gegendemo-Teilnehmer erschienen, musste die Polizei die Gruppe aufhalten und erst mit zeitlichem Abstand zum Veranstaltungsort am Georgenplatz leiten.

Insgesamt eröffnete die Polizei sechs Ermittlungsverfahren wegen Verwendens verfassungsfeindlicher Symbole und wegen zwei Beleidigungen.

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Unschöne Szenen gab es dennoch: Zwei 15-Jährige wurden vor der Versammlung von Unbekannten geschlagen und getreten. Einem wurde das Smartphone geraubt. Die Polizei ermittelt.

Titelfoto: Andreas Kretschel

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