Einst Sorgenkinder, jetzt ganzer Stolz: Babyboom in sächsischem Tierpark
Limbach-Oberfrohna - Samtige Köpfchen, graue Stoppelbäuche und ziemlich große Füße - was in den Händen der Tierpfleger auf dem Weg zur Waage zappelt, sieht noch nicht so ganz nach Pinguin aus. Aber der Nachwuchs ist schließlich noch ziemlich neu auf dieser Welt.
Seit Anfang April schlüpft im Amerika-Tierpark von Limbach-Oberfrohna (Landkreis Zwickau) ein Mini-Pinguin nach dem anderen. "Zehn sind es schon, bis zu 14 könnten es werden", freut sich der amtierende Tierparkleiter Mike Richter (55). "So viele Küken hatten unsere Humboldt-Pinguine noch nie!"
Wenn einmal in der Woche das große Wiegen ansteht, braucht es mittlerweile viele Hände, damit die Gewichtskontrolle wie am Schnürchen läuft. Dafür wird jedes Küken für einige Minuten aus der Bruthöhle genommen und - zappelsicher - in einem Plastikeimer auf die Waage gesetzt. Zwischen 100 und 970 Gramm wiegen die Küken.
Bis Anfang Juni bleibt der Pinguin-Nachwuchs in der Obhut der Eltern. Dann imitieren die Tierpfleger die Entwöhnung von den Eltern, wie sie in der Wildnis stattfindet, mit einer Art Pinguin-Kindergarten.
"Dann tun die Küken erst mal zwei Wochen dumm mit uns", weiß Mike Richter jetzt schon. "Sie müssen sich erst daran gewöhnen, dass der Fisch nicht mehr aus dem Schnabel von Mutter oder Vater kommt."
Damit es im Gehege langfristig nicht zu eng wird, stehen schon Zukunftspläne für den Nachwuchs: "Vier männliche Küken gleichen den Damenüberschuss im Dresdner Zoo aus. Die anderen werden in einem Tierpark in Afrika leben."
Titelfoto: Uwe Meinhold