Dunkle Wolken über dem Zwickauer Regenbogenhaus
Zwickau - Die Hängepartie rund um das Zwickauer Regenbogenhaus wird wohl kein Happy End haben. Das Rathaus hat der Betreiberin der privat geführten Sozialunterkunft, Kerstin Täuber (63), ein Ultimatum gestellt.
Wenn sie das Umzugsangebot der Stadt für eine sanierte Unterkunft nicht im Juli annimmt, müsse sie mit der Zwangsräumung rechnen.
Das kündigte Baubürgermeisterin Silvia Quick-Hänel (35, parteilos) an: "Die Bewohner sind durch die Baufälligkeit des Gebäudes extrem gefährdet. Wir haben Frau Täuber in der Erlmühlenstraße mehrfach ein wunderbares Gebäude angeboten, in das sie mit den Bewohnern jederzeit umziehen kann."
Der Streit um das marode Regenbogenhaus im Stadtteil Pölbitz, in dem etwa 25 sozial benachteiligte Menschen in einer Gemeinschaft leben, dauert mehr als zehn Jahre an.
Mietvertrag ist bereits gekündigt
Die in den 70er-Jahren als Bauarbeiterunterkunft errichtete Baracke hat gravierende Dachschäden, und die Elektrik funktioniert kaum noch. 2013 hatte das Rathaus bereits den Mietvertrag gekündigt. Doch Betreiberin und Bewohner weigern sich, das Gebäude zu verlassen.
Kerstin Täuber war am Donnerstag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Auf der Facebook-Seite "Rettet das Regenbogenhaus" fordern die Bewohner ungeachtet des baulichen Zustands der Baracke für die neue Unterkunft einen Außenlift oder automatisch öffnende Feuerschutztüren.
Außerdem stören sie sich an den für jeden Bewohner einzeln erhobenen Nebenkosten.
Titelfoto: Maik Börner