Klage abgeschmettert! Peter Daetz gewinnt gegen Lichtenstein
Lichtenstein/Zwickau - Das Landgericht Zwickau hat die Räumungsklage der Stadt Lichtenstein gegen Peter Daetz (90) abgewiesen. Damit darf die Dauerausstellung "Meisterwerke in Holz" im Daetz-Centrum verbleiben.
Bürgermeister Thomas Nordheim (56, Freie Wähler) wollte die Holzkunst loswerden, weil sie bis zur Schließung 2018 ein Minusgeschäft war.
2001 hatte Stiftungsgründer Peter Daetz seine Sammlung der Stadt überlassen.
Schon zuvor wurde bis 2026 ein Kooperationsvertrag mit der Stadt als Betreiber des Daetz-Centrums geschlossen.
15 Jahre später wollte Lichtenstein die Kündigung. Grund: Weil Besucher fehlten, musste man mehr als 200.000 Euro pro Jahr zuschießen.
"Das Landgericht Zwickau hat es nicht für bewiesen erachtet, dass die im Vertrag geregelten Kündigungsvoraussetzungen zu den Kündigungszeitpunkten vorgelegen haben", erklärte Richter Jörg Reneberg.
Die Stadt habe vor Gericht nicht nachweisen können, dass die finanziellen Verluste dauerhaft existenzbedrohend sind.
Urteil noch nicht rechtskräftig
Theoretisch könnte die Stiftung ab April 2021 die Ausstellung wieder in gewohnter Form zeigen.
Mandy Weikelt (44) vom Stiftungsvorstand hatte aber angekündigt, weiter kompromissbereit zu bleiben: "Wir sind an einer gemeinsamen Lösung unter einem Dach interessiert."
Noch ist das Urteil nicht rechtskräftig. Bürgermeister Thomas Nordheim zieht eine Anfechtung vor dem Oberlandesgericht Dresden in Betracht.
Titelfoto: Uwe Meinhold