Brandanschlag auf Baustelle in Zwickau: Wer steckt dahinter?
Zwickau – Brandanschlag im Stadtteil Niederplanitz in Zwickau! Unbekannte wollten am vergangenen Wochenende nachts einen Minibagger an einer Baustelle in der Straße Marktsteig anzuzünden. Zum Glück stellten sie sich eher ungeschickt an und versuchten den Dieselfilter abzufackeln, was nicht gelang.
Doch zum Lachen ist der Kripo nicht zumute. Der Minibagger der Marke Yanmar gehört der Rodewischer Baufirma VSTR. Mutmaßlich Linksextremisten hatten Fahrzeuge des Unternehmens Ende 2019 wegen der Beteiligung am Bau des Zwickauer Super-Gefängnisses angezündet.
Seitdem war Ruhe. Jetzt dieser Anschlag an der Baustelle Kläranlage. Laut Polizei wollten die Täter das Fahrzeug gezielt anzünden, indem sie die Motorraumklappe öffneten und Feuer legten am Dieselfilter. Der Brand griff zum Glück nicht auf das Fahrzeug über. So blieb es bei einem Sachschaden von etwa 300 Euro.
Die Firmenleitung von VSTR wollte auf Anfrage von TAG24 nicht über die Motive der Täter spekulieren. Im November 2019 hatten Unbekannte vier Baufahrzeuge von VSTR angezündet, ebenso Brandanschläge auf eine Baufirma in Bautzen verübt. Beide Firmen sind am Bau des neuen Groß-Gefängnisses in Zwickau beteiligt.
Anschließend bekannten sich Linksextremisten in einem Bekennerschreiben zu den Brandanschlägen. Das Landeskriminalamt setzte damals je 30.000 Euro Belohnung für Hinweise auf die Attentäter aus.
Wer am Wochenende oder in der Nacht zu Montag verdächtige Beobachtungen rund um die Baustelle am Marktsteig machte, soll sich bei der Polizei unter Telefon 0375/4284480 melden.
Titelfoto: Maik Börner