Bitcoin-Betrüger zocken in Sachsen mehrere Millionen ab

Zwickau - Die Internet-Meldung klingt spannend: Dieter Bohlen verlässt "Deutschland sucht den Superstar (DSDS)", weil er sein Geld nun mit der Digitalwährung Bitcoin verdient. Wer auf die getarnte Reklame klickt, landet auf einer Bitcoin-Werbeseite. Die Geschichte mit Bohlen ist falsch, und auch die versprochenen Mega-Gewinne bleiben aus.

Mit solchen Schreiben hielten die angeblichen Bitcoin-Fondsmanager einen Zwickauer hin, bis er 300.000 Euro eingezahlt hatte. Das Geld ist weg.
Mit solchen Schreiben hielten die angeblichen Bitcoin-Fondsmanager einen Zwickauer hin, bis er 300.000 Euro eingezahlt hatte. Das Geld ist weg.  © privat

Ein Betrug, der auch in Sachsen funktioniert. Die Polizei Zwickau hat jetzt 112 Fälle aufgedeckt, Schaden: fast 3,3 Millionen Euro!

TAG24 sprach mit einem Opfer. Er möchte anonym bleiben, ist 66-Jähriger Akademiker aus Zwickau. Er verlor rund 300.000 Euro an eine internationale Betrüger-Bande.

Er las im Dezember die Anzeige auf einer seriösen Seite, "dass Ex-Vorsitzende Andrea Nahles mit Bitcoin Geld verdient. Ich klickte, las die Erklärung und gab meine Daten an."

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Nach einer Stunde rief ein angeblicher Herr Cork aus Schweden an. "Wenn ich 100.000 Euro anlege, bekomme ich nach vier Monaten 970.000 Euro."

"Herr Cork" untermauerte seine "Garantie" mit einem gefälschten Zertifikat der Bankenaufsicht Bafin.

Die Kripo Zwickau deckte 112 Fälle auf.
Die Kripo Zwickau deckte 112 Fälle auf.  © Kristin Schmidt
Mehr und mehr Menschen handeln am Smartphone auch mit Bitcoin.
Mehr und mehr Menschen handeln am Smartphone auch mit Bitcoin.  © everythingpossible/123 RF

Im Sommer erstattete der Zwickauer Anzeige

Mit Kryptowährungen wie Bitcoin machen auch Betrüger einen großen Reibach.
Mit Kryptowährungen wie Bitcoin machen auch Betrüger einen großen Reibach.  © 123RF / Daniil Peshkov

Im März gab es angeblich steuerliche und andere Probleme, aber das Geld sei sicher. Darum schoss der Zwickauer in Etappen 200.000 Euro nach, um seine Million zu bekommen.

Im Sommer erstattete der Zwickauer Anzeige bei der Polizei. "Das Geld ist weg, das ist klar."

Zwei Internet-Spezialisten (36, 47) der Kripo Zwickau ermittelten 112 solcher Bitcoin-Betrugsfälle seit 2017. Das Geld läuft blitzschnell über Konten in ganz Europa und ist weg. Polizeisprecherin Karolin Hemp (32): "Es handelt sich fast immer um komplette Täuschungen. Meist fallen Männer ab 50 darauf herein."

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An die Hintermänner kommt die Polizei nicht heran. Nur die Staatsanwaltschaft könnte eine weltweite Fahndung auslösen.

Titelfoto: Kristin Schmidt, 123RF / Daniil Peshkov (Bildmontage)

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