Bevor die Straße abrutscht: Aus für 200 Jahre altes Schmelzwasser-Gewölbe

Zwickau - Ein Bergwerksdenkmal wird zerstört: Das Oberbergamt in Freiberg lässt derzeit das mehr als 200 Jahre alte Schmelzwassergewölbe im Zwickauer Ortsteil Bockwa an der Mulde verfüllen.

Das Schmelzwassergewölbe im Zwickauer Ortsteil Bockwa an der Mulde ist mehr als 200 Jahre alt.
Das Schmelzwassergewölbe im Zwickauer Ortsteil Bockwa an der Mulde ist mehr als 200 Jahre alt.  © Stadt Zwickau/Heike Reinke

Um 1800 erbaut, entwässerte das rund 310 Meter lange Bauwerk früher die Bockwaer Senke. Zudem leitete das eindrucksvolle Schmelzwassergewölbe das Grubenwasser der Steinkohlengruben im Zwickauer Süden ab.

Doch mit den Jahren verlor das Bauwerk erst seine Funktion, dann seine Stabilität. Inzwischen pumpt eine moderne Anlage das Wasser in die Mulde. Das Gewölbe selbst senkt sich immer weiter, hat wegen der Ablagerungen kein Gefälle mehr.

Zunehmend wurde das Mauerwerk rissig und damit zur Gefahr für die darüber liegende B93/Muldestraße. Die Experten im Oberbergamt sahen die Straßensicherheit in Gefahr.

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Vor der Verfüllung bekamen Fledermäuse ein neues Quartier in der Nähe. Arbeiter einer Spezialfirma aus Oelsnitz/Erzgebirge räumten bis Ende 2021 die Sedimente aus. Die ersten Meter verfüllten sie nahe der Bockwaer Brücke. Bis Mitte 2022 soll der gesamte Hohlraum mit Mörtel ausgefüllt und gesichert sein.

Bauarbeiten an der Muldenstraße in Zwickau. Darunter befindet sich das inzwischen baufällige Gewölbe.
Bauarbeiten an der Muldenstraße in Zwickau. Darunter befindet sich das inzwischen baufällige Gewölbe.  © Maik Börner

3,2 Millionen Euro kostet die Baumaßnahme in Bockwa.

Titelfoto: Stadt Zwickau/Heike Reinke, Maik Börner

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