Ausgestopft: Dieser Sachse schenkt Tieren das ewige Leben

St. Egidien - Ronald Schnabel (57) aus dem St. Egidiener Ortsteil Lobsdorf übt einen seltenen Beruf aus: Er präpariert tote Tiere. Während nach wie vor Jäger zu seinen Haupt-Kunden zählen, nehmen auch immer mehr trauernde Hunde- und Katzenbesitzer seine Dienste in Anspruch.

Tierpräparator Ronald Schnabel (57) arbeitet an den letzten Feinheiten für ein Mufflon.
Tierpräparator Ronald Schnabel (57) arbeitet an den letzten Feinheiten für ein Mufflon.  © Andreas Kretschel

Ronald Schnabel bekommt das gegerbte Fell der verstorbenen Tiere und Schaumstoffrohlinge in der passenden Form von externen Firmen.

"Ich trage dann das Fell mit einem Holzkleber auf." In über 20 Jahren präparierte der Lobsdorfer so unter anderem Mufflons, Füchse, Waschbären, Bisons, Krokodile sowie Chamäleons und Schildkröten. Mittlerweile beschäftigt er sich immer häufiger mit Haustieren.

"Viele Menschen hingen sehr an ihrem Hund, ihrer Katze oder auch ihrem Papagei. Sie sind froh, wenn sie die Tiere dann in Form eines Präparates als Andenken wieder bei sich haben können", sagt Ronald Schnabel. "Ich habe selbst auch einen Hund, würde ihn allerdings nicht präparieren, wenn er tot ist."

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Preiswert ist das Handwerk nicht. Eine Katze kostet 250 Euro, ein Hund zwischen 300 und 850 Euro und ein Graupapagei 150 Euro. Es steckt aber auch eine Menge Arbeit in einem Präparat: So braucht er zum Beispiel für ein Reh etwa zweieinhalb Tage.

Dieser Hund im Körbchen ist ein Andenken für eine trauernde Familie.
Dieser Hund im Körbchen ist ein Andenken für eine trauernde Familie.  © Andreas Kretschel
Dieser Fuchs ist eine Jagdtrophäe.
Dieser Fuchs ist eine Jagdtrophäe.  © Andreas Kretschel
Die Präparation eines Graupapageis kostet 150 Euro.
Die Präparation eines Graupapageis kostet 150 Euro.  © Andreas Kretschel
Ronald Schnabel präparierte auch schon einen Waschbär.
Ronald Schnabel präparierte auch schon einen Waschbär.  © Andreas Kretschel
Auch einen kleinen Grünfink erhielt der Lobsdorfer für die Nachwelt.
Auch einen kleinen Grünfink erhielt der Lobsdorfer für die Nachwelt.  © Andreas Kretschel

Für den ungewöhnlichen Beruf interessierte sich Ronald Schnabel bereits als Kind: "Ich habe schon während meiner Schulzeit das Fell von einem Maulwurf abgezogen und ihn präpariert. Dafür habe ich von meiner Biologielehrerin eine Eins bekommen."

Titelfoto: Andreas Kretschel

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