Aus 25 Metern Höhe! Jugendliche aus "Lost Place" in Sachsen gerettet
Glauchau - Polizei und Feuerwehr mussten am Donnerstagnachmittag mehrere Jugendliche (12 bis 16 Jahre) aus einem sogenannten Lost Place retten.
Wie die Polizei am Freitag mitteilte, waren Hinweise von Bürgern eingegangen, wonach sich mehrere junge Leute auf dem Dach eines Abrisshauses in der Hochuferstraße in Glauchau (Landkreis Zwickau) befinden sollten.
Als die Polizei an dem Gebäude eintraf, griffen die Beamten zunächst zwei Personen auf dem Gelände auf. Drei weitere Jugendliche waren aber noch auf dem Dach des Hauses. Da sie sich in gut 25 Metern Höhe befanden, wurde die Feuerwehr hinzugerufen.
"Mithilfe einer Drehleiter und vereinten Kräften von Feuerwehr und Polizei konnten die drei jungen Menschen schließlich wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt werden", so ein Sprecher der Polizeidirektion Zwickau.
In dem Abrisshaus wurden zudem frisch gesprühte Graffiti entdeckt. Deshalb müssen sich die fünf Jugendlichen nun wegen Sachbeschädigung und Hausfriedensbruchs verantworten.
Die Jugendlichen wurden nach Abschluss der Maßnahmen an ihre Eltern übergeben.
Diese Gefahren lauern in Lost Places
Ob es nun Abenteuerlust, Neugierde oder eine Mutprobe ist: Besuche von "Lost Places" können zu einem richtig gefährlichen Spaß werden, wie zum Beispiel im vergangenen April, als ein 13-Jähriger in einem brachliegenden Industriegelände in Gelsenkirchen aus großer Höhe abstürzte und sich schwer verletzte.
Die meisten "Lost Places" sind baufällig oder von Vandalismus betroffen. So wird durch Behörden und Feuerwehr gewarnt, dass Scherben herumliegen können und auch Stangen oder Rohre, die eine hohe Verletzungsgefahr bergen. Da es meistens auch keinen Strom gibt, sind die Räume dunkel, was eine zusätzliche Gefahrenquelle darstellt. Außerdem können in sehr baufälligen Arealen Steine oder Deckenteile abstürzen.
Auch rechtlich gesehen sind Lost-Places-Besuche nicht ungefährlich, denn sie stellen einen Hausfriedensbruch dar, wie zum Beispiel in dem aktuellen Fall in Glauchau.
Titelfoto: 123 RF/ Christian Horz