Anschlagserie auf Autos von VW-Mitarbeitern: Immer wieder werden Radmuttern gelöst
Zwickau - VW-Mitarbeiter drehen am Rad. Immer wieder werden auf Parkplätzen rund um das Werk in Zwickau-Mosel Radmuttern an den Fahrzeugen von Werksangehörigen gelockert. Die Werksleitung ist alarmiert.
Ein Mitarbeiter (25), der seinen Namen nicht öffentlich nennen will, macht auf die gefährlichen Attacken aufmerksam. "Seit Monaten haben Kollegen Angst vor den Radmutterlösern", sagt er.
Betroffen seien die Parkplätze West und Süd sowie das Parkhaus nahe der Lkw-Einfahrt. "Zuletzt schimpften vier Betroffene in der internen App 'VWS for you' über Anschläge", klagt der Mitarbeiter.
"Im aktuellen Fall am Dienstag lockerte jemand an einem VW vorne links alle fünf Radmuttern. Der Kollege bemerkte das erst zu Hause." Schnell kann daraus Lebensgefahr entstehen.
Ein VW-Sprecher bestätigt: "Volkswagen sind Vorfälle über gelockerte Radschrauben auf Parkplätzen am Fahrzeugwerk Zwickau bekannt. Wir nehmen die Vorfälle ernst, haben eine verstärkte Präsenz der Werksicherheit eingeleitet."
Anschlagserie auf Autos von VW-Mitarbeitern: Wer könnte dahinterstecken?
Die Werksführung bittet um Hinweise auf jede Auffälligkeit - unter der internen Telefonnummer 0375/55 41 41. Der Sprecher weist darauf hin, dass die Parkflächen VW gehörten, aber öffentlich für jeden zugänglich seien.
Ob hinter den lockeren Muttern VW-Hasser stecken oder eventuell frustrierte Ex-Arbeiter - VW hat 770 befristete Verträge gekündigt -, sei unklar.
Thomas Knabel (51), Chef der IG Metall Zwickau, weiß um die aufgeheizte Stimmung: "Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sich Kollegen untereinander schädigen."
Anzeigen bei der Polizei liegen nicht vor. Die Beamten raten trotzdem dazu, alle Räder vor der Fahrt zu prüfen.
Titelfoto: Bildmontage: Kristin Schmidt, 123rf/howtogoto