Anschlagserie auf Autos von VW-Mitarbeitern: Immer wieder werden Radmuttern gelöst

Zwickau - VW-Mitarbeiter drehen am Rad. Immer wieder werden auf Parkplätzen rund um das Werk in Zwickau-Mosel Radmuttern an den Fahrzeugen von Werksangehörigen gelockert. Die Werksleitung ist alarmiert.

Auf den Parkplätzen dieses VW-Werks in Zwickau kommt es immer wieder zu Anschlägen auf Autos.
Auf den Parkplätzen dieses VW-Werks in Zwickau kommt es immer wieder zu Anschlägen auf Autos.  © Kristin Schmidt

Ein Mitarbeiter (25), der seinen Namen nicht öffentlich nennen will, macht auf die gefährlichen Attacken aufmerksam. "Seit Monaten haben Kollegen Angst vor den Radmutterlösern", sagt er.

Betroffen seien die Parkplätze West und Süd sowie das Parkhaus nahe der Lkw-Einfahrt. "Zuletzt schimpften vier Betroffene in der internen App 'VWS for you' über Anschläge", klagt der Mitarbeiter.

"Im aktuellen Fall am Dienstag lockerte jemand an einem VW vorne links alle fünf Radmuttern. Der Kollege bemerkte das erst zu Hause." Schnell kann daraus Lebensgefahr entstehen.

Mehrere Antennen abgebrochen und Autospiegel beschädigt
Zwickau Mehrere Antennen abgebrochen und Autospiegel beschädigt

Ein VW-Sprecher bestätigt: "Volkswagen sind Vorfälle über gelockerte Radschrauben auf Parkplätzen am Fahrzeugwerk Zwickau bekannt. Wir nehmen die Vorfälle ernst, haben eine verstärkte Präsenz der Werksicherheit eingeleitet."

Anschlagserie auf Autos von VW-Mitarbeitern: Wer könnte dahinterstecken?

Unbekannte lockerten die Radmuttern von mehreren Fahrzeugen von VW-Mitarbeitern. (Symbolbild)
Unbekannte lockerten die Radmuttern von mehreren Fahrzeugen von VW-Mitarbeitern. (Symbolbild)  © 123rf/howtogoto

Die Werksführung bittet um Hinweise auf jede Auffälligkeit - unter der internen Telefonnummer 0375/55 41 41. Der Sprecher weist darauf hin, dass die Parkflächen VW gehörten, aber öffentlich für jeden zugänglich seien.

Ob hinter den lockeren Muttern VW-Hasser stecken oder eventuell frustrierte Ex-Arbeiter - VW hat 770 befristete Verträge gekündigt -, sei unklar.

Thomas Knabel (51), Chef der IG Metall Zwickau, weiß um die aufgeheizte Stimmung: "Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sich Kollegen untereinander schädigen."

SEK-Einsatz in Zwickau: Mann bedroht eigene Familie mit Messer
Zwickau SEK-Einsatz in Zwickau: Mann bedroht eigene Familie mit Messer

Anzeigen bei der Polizei liegen nicht vor. Die Beamten raten trotzdem dazu, alle Räder vor der Fahrt zu prüfen.

Titelfoto: Bildmontage: Kristin Schmidt, 123rf/howtogoto

Mehr zum Thema Zwickau: