Achtung Aquaplaning: Experte verrät, wie Ihr die Kontrolle behaltet
Oberlungwitz - Der Schrecken für Autofahrer im Regen: Aquaplaning! Ruben Zeltner (65), Leiter des Verkehrsicherheits-Zentrums am Sachsenring in Oberlungwitz (Landkreis Zwickau), erklärt TAG24 wie man in dieser Situation richtig reagiert.
Die Zauberworte, damit es erst gar nicht so weit kommt: Profiltiefe, Wassermenge, Geschwindigkeit.
Bei Aquaplaning schiebt sich Wasser unter die Reifen, die dadurch die Haftung zur Straße verlieren. "Im Normalfall tritt es an der Vorderachse auf", erklärt Zeltner.
Wer jedoch hinten breite oder abgefahrene Reifen hat, riskiert, dass es am Heck passiert. "Das ist die gefährlichste Situation, die ich mir vorstellen kann!" Denn das Auto kommt dann ins Schleudern.
Dagegen vorbeugen kann der Fahrer mit einem guten Reifenprofil: "Die wenigsten Leute wissen, dass die guten Reifen an die Hinterachse gehören."
Zudem sollte ihm bewusst sein, dass die aktuellen Temperaturveränderungen zu weniger Grip auf der Straße führen.
Rallye-Fahrer warnt vor Aquaplaning: "Die Gefahr steigt im Quadrat"
Laut dem Profi sei außerdem die Wassermenge entscheidend. Ein bisschen Regen sei nicht gleich gefährlich.
Jedoch: "Sehe ich im Regenguss, dass die Spur meines Vordermanns verschwimmt, dann bin ich in einer gefährlichen Situation."
Dann heißt es, unbedingt Tempo reduzieren. "Die Gefahr steigt im Quadrat", weist der Rallye-Fahrer auf die Fahrphysik hin. Das bedeutet, dass sich mit doppelter Geschwindigkeit die Fliehkraft vervierfacht. "Da können fünf km/h entscheiden, ob ich die Gefahrensituation überstehe oder nicht."
Was aber, wenn trotz aller Vorsicht der Reifen aufschwimmt? "Entsteht einmal Aquaplaning, kann man nicht mehr viel machen", so Zeltner. Wichtig ist: ruhig reagieren, sanft lenken und bremsen.
"Die meisten Unfälle passieren, weil man hastig am Lenkrad dreht." Bricht das Heck aus, hilft Gegenlenken und bremsen.
Titelfoto: Uwe Meinhold