Zwei geschlossen, die dritte auf der Kippe: Was ist los mit Sachsens Kinderkliniken?
Dresden - Im vergangenen Jahr mussten die Kinderkliniken in Weißwasser und Leisnig schließen. Aktuell steht die Klinik in Lichtenstein auf der Kippe. Gibt es in Sachsen überhaupt noch genügend Kinderärzte?
Die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen (KVS) will sich dazu nicht ausdrücklich äußern, verweist aber auf den Bedarfsplan vom April 2021.
Danach ist der errechnete Bedarf an niedergelassenen Kinderärzten in allen sächsischen Regionen zu über 100 Prozent erreicht, nur in Freiberg fehlte damals ein Arzt.
Nicht ganz so rosig steht es um die sächsischen Kinderkliniken. Nach dem Aus für Häuser in Weißwasser (Landkreis Görlitz) und Leisnig (Landkreis Mittelsachsen) im vergangenen Jahr steht aktuell die Kinderklinik in Lichtenstein (Landkreis Zwickau) kurz vor der Schließung. Nur ein Einspruch der Stadt verhinderte das bisher - Ausgang offen.
Es gebe viel zu wenig Nachwuchs für die Pädiatrie in Sachsen, sagt eine Expertin, die unerkannt bleiben will, auf TAG24-Anfrage. "Auch weil es sehr schwer ist, Fachärzte in den ländlichen Raum zu kriegen."
"Die flächendeckende Versorgung mit Kinderkliniken ist in Sachsen nach wie vor gesichert"
Zuständig für die Krankenhausplanung ist das Sozialministerium. "Ziel ist und bleibt, dass jeder Patient und jede Patientin in jeder Region gut versorgt werden", heißt es auf Anfrage. Und: "Die flächendeckende Versorgung mit Kinderkliniken ist in Sachsen nach wie vor gesichert."
Das gelte auch für Lichtenstein im Falle einer Schließung. Weitere Kapazitäten gebe es in Chemnitz, Zwickau, Glauchau und Aue. Nur die Wege für die Eltern und ihre Kinder werden weiter.
Beruhigend: "Weitere Schließungen sind derzeit nicht angezeigt", so das Sozialministerium.
Titelfoto: obs/ABDA Bundesvgg. Dt. Apothekerverbände