Zugunglück zwischen Dresden und Leipzig gerade so verhindert!
Riesa - Sachsen schrammte am Mittwoch haarscharf an einem Zugunglück vorbei. Der Saxonia-Express (RE50) und ein Intercity (IC) waren bei Riesa auf einem Gleis aufeinander zugefahren. Kurz vor der Katastrophe konnten die Züge gestoppt werden.
Der IC2441 kam aus Leipzig und war nach Dresden unterwegs. Nach Angaben der Deutschen Bahn waren 300 Reisende an Bord. Der RE50, der zwischen Dresden und Leipzig pendelt, kam aus der Landeshauptstadt. Wie viele Passagiere an Bord des Saxonia-Express' waren, konnte das Unternehmen auf Anfrage von TAG24 nicht sagen.
Gegen 16 Uhr dann die Mega-Panne, die fast zur Katastrophe führte: Beide Züge wurden auf dasselbe Gleis geleitet!
Als der Regionalexpress nach einem Stopp im Bahnhof Riesa losfuhr, war der IC nur noch wenige Hundert Meter von dieser Station entfernt, als ein Sicherheitsmechanismus auslöste und die aufeinander zufahrenden Züge zum Halten brachte.
Die Strecke war danach für anderthalb Stunden gesperrt.
Deutsche Bahn beantwortet bisher keine Fragen
Der Fernverkehr sei in dieser Zeit über Falkenberg umgeleitet worden, erklärte eine Bahn-Sprecherin. Nach mehr als einer Stunde Halt auf freier Strecke rollten beide Züge in den Bahnhof Riesa ein. Die Fahrgäste seien mit Getränken versorgt worden, so die Sprecherin. Nach 90 Minuten hätten die Züge ihre Fahrt fortsetzen können.
Fragen nach der Ursache der haarsträubenden Fehlleitung wollte die Bahn am Donnerstag nicht beantworten. Die Sprecherin verwies auf laufende Untersuchungen.
Kurz vor dem Vorfall hatten auf der Strecke vorbereitende Arbeiten zur Ausrüstung mit dem europäischen Zugbeeinflussungssystem ETCS begonnen. Wie die Bahn kürzlich zur Projektvorstellung informierte, werden dafür auch Arbeiten an den Gleisfreimeldeeinrichtungen der Stellwerke vorgenommen. Ob dies bei der Beinahe-Katastrophe eine Rolle spielte? Keine Antwort!
Antworten müssen wird die Bahn jedoch dem Eisenbahnbundesamt - das hat am Donnerstag die Ermittlungen eingeleitet.
Titelfoto: Bildmontage: Sebastian Schultz, 123rf, Soeren Stache/dpa