Zu wenige Geburten: Bald weniger als vier Millionen Sachsen!
Dresden - Sachsen überaltert und schrumpft weiter. Nach der neuesten Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes wird die Einwohnerzahl im Freistaat vielleicht schon 2026, spätestens aber 2034 unter die Vier-Millionen-Marke rutschen.
Die Folgen sind schon jetzt überall spürbar. In Unternehmen, in der Gastronomie oder im Gesundheitswesen fehlen Fachkräfte.
Schon 2022 prognostizierte das sächsische Wirtschaftsministerium eine Lücke von 150.000 Arbeitskräften bis 2030. Bis 2035 sollen es sogar 210.000 sein.
In diesem Szenario machen die neuesten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes nicht unbedingt Mut: Im Jahr 2070 wird Sachsen voraussichtlich nur noch zwischen 3,1 und 3,9 Mio. Einwohner verzeichnen, ein Rückgang um 4 bis 22 Prozent.
Das Durchschnittsalter wird parallel dazu auf bis zu 50 Jahre steigen.
Schrittmacher der Entwicklung ist das Geburtendefizit, das auch durch die Zuwanderung nicht ausgeglichen werden kann, so das Statistische Landesamt.
Trotzdem ist die Zuwanderung das Zünglein an der Waage. Sachsen braucht in den nächsten Jahren einen Zuzug von bis zu 15.000 Arbeitskräften aus dem Ausland. Jährlich.
Wirtschaftsminister Martin Dulig (48, SPD) hatte deshalb schon Ende des Jahres Erleichterungen angekündigt.
"Zu unseren Maßnahmen zählen zum Beispiel die schnellere Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse, Praktika für im Ausland lebende Menschen bei sächsischen Unternehmen und der Aufbau von Integrationszentren vor Ort."
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