Zu viele Metalldiebe! Grenzbrücke nach Polen wird jetzt von Ex-Soldaten bewacht
Hirschfelde - In Hirschfelde (bei Görlitz) hat die Deutsche Bahn die Faxen dicke! Weil vor Ort an der Eisenbahnbrücke immer wieder Kabel von Metalldieben geklaut wurden, spendierte der Konzern dem Bauwerk jetzt Leibwächter.
Rund um die Uhr wird die Eisenbahnbrücke über die Neiße nun von geschulten und Security-Leuten bewacht, die teilweise aus ehemaligen Bundeswehrsoldaten mit Einsatzerfahrungen in Afghanistan rekrutiert wurden. In ihrem neuen Job arbeiten sie mit der Bundespolizei zusammen.
Was das kostet, will der Staatskonzern auf Nachfrage nicht näher beziffern. Es scheint aber gerechtfertigt angesichts der Kosten, die in den vergangenen Monaten regelmäßig anfielen, weil dreiste Langfinger immer wieder zuschlugen.
Beispiel Oktober 2022: Allein innerhalb einer Woche nahmen Buntmetall- und Kabeldiebe die Eisenbahnbrücke dreimal ins Visier.
Sie zerschnitten und stahlen Melde- und Signalkabel und demolierten Kabelschächte, um Material zu klauen und erbeutetes Kupferkabel zu Geld machen zu können.
"Alternative Bauweise" soll helfen, aber wann?
Eine Sprecherin der Bahn teilt mit: "Langfristig halten wir zusätzlich daran fest, eine alternative Bauweise zu realisieren, welche Schäden verbunden mit massiven Einschnitten in die Nutzbarkeit der Bahnstrecke und die Brückenstatik erschweren soll. Hierzu sollen die Kabel am Boden außerhalb der Brückenkonstruktion verlegt werden."
Das entsprechende Genehmigungsverfahren läuft wohl schon. Es wird - wie der anschließende Bau - aber noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
Die Bahnsprecherin erklärt: "Einen genauen Fertigstellungstermin können wir derzeit noch nicht nennen. Erst nach Abschluss der Arbeiten können wir uns zu den Kosten äußern."
Titelfoto: Bildmontage: Steffen Füssel, Steffen Füssel/dpa, Daniel Naupold/dpa