Zivilfahnder unter linken Demonstranten? Polizei ermittelt nach "Tag X" auch in eigenen Reihen
Dresden/Leipzig - Die Polizeidirektion Dresden ermittelt in zwei Fällen im Zusammenhang mit der Einkesselung von rund 1000 Personen in Leipzig beim "Tag X". Der Leipziger Polizeipräsident René Demmler (51) hatte darum gebeten."Wir gehen jedem Hinweis nach", sagte Sachsens Innenminister Armin Schuster (62, CDU).
Aktuell liegen zwei Strafanzeigen vor, bei denen der Anfangsverdacht einer Straftat durch Polizeibeamte besteht, bestätigte das Ministerium im Nachgang. Worum es dabei geht, wurde nicht bekannt.
Zudem habe die Leipziger Polizei zu zwei weiteren Sachverhalten sogenannte Prüfvorgänge angelegt. An der Einkesselung am frühen Abend macht sich Kritik fest, unter anderem, weil davon zahlreiche Unverdächtige betroffen waren, die teilweise erst am frühen Morgen gehen durften.
Inzwischen verdichten sich Hinweise darauf, dass bei der Demonstration am 3. Juni auch vermummte Kriminalbeamte im Einsatz waren.
Im Netz kursiert ein Film, der Vermummte mit Klemmbrett zeigt. Das kam im Rahmen der Sondersitzung des Innenausschusses zur Sprache.
"Ich würde zum Beispiel gern wissen, ob die Beamten sich beim Versammlungsleiter gemeldet haben, wie es das Sächsische Versammlungsrecht vorschreibt", sagte die Sprecherin für antifaschistische Politik Kerstin Köditz (56, Linke) auf Anfrage.
Titelfoto: Bildmontage: twitter 136dr10j, Holm Helis