Trotz sicherem Zaun: Wolf reißt Damwild im Schutzgehege

Riesa - Das sind ja schon Verbrecherqualitäten! Über Nacht schnappte sich ein Wolf eine Damwildkuh im Dörfchen Zaußwitz bei Riesa. Dazu knackte er den eigentlich als sicher geltenden Schutzzaun.

Das Rotwild ist hinter einem eigentlich sicheren Zaun untergebracht.
Das Rotwild ist hinter einem eigentlich sicheren Zaun untergebracht.  © Holm Helis

Schon seit 20 Jahren züchtet Landwirt Torsten Kühne (53) Dam- und Rotwild (mehr als 50 Tiere), hält dazu noch 17 Schafe. "Ich habe den Zaun von Anfang an sicher gebaut", sagt er.

"Damals war vom Wolf hier noch gar keine Rede." Als es dann zu ersten Rissen in der Region kam, war er froh darüber: zwei Meter hoch und der untere Draht mit Erdnägeln befestigt.

"So kann sich kein Wolf einfach durchgraben", sagt der Landwirt.

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Tatsächlich ist einer der Räuber nun wohl anders durchgekommen: "Er hat den Zaun über dem untersten Draht irgendwie durchgebissen", sagt Kühne. "Um 10.30 Uhr habe ich das bemerkt."

Eine Damwildkuh fiel dem Graupelz zum Opfer, allerdings konnte der Räuber nur ein Stück der Lunge und die Leber seines Opfers verzehren, danach hatte ihn wohl etwas aufgeschreckt.

Die Beratungsstelle Wolf bestätigt den Riss: "Die Begutachtung ergab mit hinreichender Sicherheit den Wolf als Verursacher", sagt Mitarbeiterin Vanessa Ludwig (36). "Die Mindestsicherheitsanforderungen waren erfüllt." Glück für Kühne: So erhält er hundert Prozent Entschädigung vom Freistaat.

Ein Wolf wie dieser hat das Gehege geknackt. Viel von seiner Beute hatte Isegrim allerdings nicht.
Ein Wolf wie dieser hat das Gehege geknackt. Viel von seiner Beute hatte Isegrim allerdings nicht.  © Roland Wittek/dpa
Der Wolf hatte ein Loch in den Drahtzaun gebissen.
Der Wolf hatte ein Loch in den Drahtzaun gebissen.  © privat
Landwirt Torsten Kühne (53) hat das Loch im Zaun mittlerweile wieder gestopft.
Landwirt Torsten Kühne (53) hat das Loch im Zaun mittlerweile wieder gestopft.  © Holm Helis

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