Zahl rechter Straftaten in Sachsen stark angestiegen
Von Jörg Schurig
Dresden - Die Zahl von Straftaten mit einem rechtsextremen Hintergrund ist 2024 in Sachsen sprunghaft gestiegen. Das ergab eine Auswertung Kleiner Anfragen, die Linken-Politikerin Juliane Nagel (46) im Landtag gestellt hat.

Demnach nahm die Polizei im vergangenen Jahr insgesamt 4200 Fälle auf - mehr als elf pro Tag. 2023 lag die Zahl bei 2704.
"Fest steht schon jetzt: Es handelt sich um ein alarmierendes Allzeithoch", sagte die Abgeordnete und sprach von einem beispiellosen Sprung nach oben.
"Die dramatische Entwicklung dürfte zumindest teilweise auf das zurückliegende 'Superwahljahr' zurückzuführen sein." Demnach ereigneten sich besonders viele Taten im Mai (590) und August (485), unmittelbar vor Kommunal- und Landtagswahl. Mehr als 200-mal sei es um zerstörte Wahlplakate gegangen.
Insgesamt wurden 2024 in Sachsen sogar 8058 Straftaten als politisch motiviert eingestuft. Die von mutmaßlichen linken Tätern verübten Straftaten stiegen binnen eines Jahres von 1098 auf 1342.
153 Fälle wurden einer "ausländischen Ideologie" beziehungsweise "religiösen Ideologie" zugeschrieben.
Titelfoto: dpa/Sebastian Willnow