Zahl in zehn Jahren fast verdoppelt: Immer mehr Rentner müssen zum Sozialamt

Dresden - Immer mehr Rentner in Sachsen müssen den Gang zum Sozialamt antreten. Selbst wer lange gearbeitet hat, ist vor Altersarmut nicht gefeit. Kommt jetzt eine Volksabstimmung über die Rente?

Entweder zum Sozialamt oder "containern" ...  © Steffen Füssel

Das sind keine guten Nachrichten: Immer mehr Rentnerinnen und Rentner in Sachsen sind auf den Sozialstaat angewiesen.

Während im September 2023 noch 17.835 Senioren die Grundsicherung im Alter bezogen, waren es ein Jahr später schon 19.300.

Das gab das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) mit Verweis auf Zahlen des Statistischen Bundesamts bekannt. Damit habe sich im Vergleich zu 2015 (11.340) die Zahl fast verdoppelt.

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Das BSW hatte die Zahlen im Bundestag erfragt.

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Wagenknecht fordert Volksabstimmung

BSW-Bundes-Chefin Sahra Wagenknecht (55) fordert wegen der steigenden Altersarmut jetzt eine Reform des Rentensystems.  © dpa/Britta Pedersen

"Altersarmut erreicht ein trauriges Allzeithoch in Sachsen. Und das ist nur die Spitze des Eisberges, die Dunkelziffer liegt vermutlich deutlich höher, da viele Senioren aus Scham keine Gelder beantragen", sagte BSW-Chefin Sahra Wagenknecht (55).

Deutschland habe eines der leistungsschwächsten Rentensysteme in Europa. Das Rentenniveau liegt rund zehn Prozentpunkte unter dem EU-Schnitt.

"Deshalb fordern wir eine Volksabstimmung über die Rente. Die Deutschen sollten die Möglichkeit bekommen, über die Einführung einer Rente nach österreichischem Vorbild abstimmen zu können", betonte Wagenknecht.

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Wenn ein langzeitversicherter Rentner in Österreich im Schnitt über 800 Euro im Monat mehr bekomme, müsse das auch hierzulande möglich sein.

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